Für Jérôme

Für JérômernrnIm Sandkasten hab ich diernallergrößten Burgen gebautrnund du hast sie zertreten.rnIm Kindergarten hast du mirrnmeine Buntstifte geklaut,rnin der Grundschule Moneten.rnEs war nicht immer leicht für mich,rndein bester Freund zu sein.rnUnd wenn ich ehrlich zu mir bin,rndann war ich nur ein Steinrnan deinem Bein.rnrnDie Polizei hat auch bei mirrngeklopft und mich befragt.rnIch hab ihnen alles gesagt,rnwas ich weiß,rndoch das war nicht viel.rnIch stand zwei Stunden langrnbei deiner Schwester am Grab,rnich hab ihr alles gesagt,rnwas ich weiß,rndoch das war nicht viel.rnDeine Mom hat mir im Treppenhausrnihr Leid geklagt,rnsie ist ziemlich stark,rnan deinem Leben interessiert.rnIst dir das alles egal?!rnRennst nächtelang durch den Park,rnhier sitzen Menschen,rndie auf dich warten.rnrnUnd deine Mutter schafftrnALDI-tütenweise Taschentücherrnins Haus, weint sich aus,rnbringt den Müll wieder raus,rnsteht dann auf dem Balkon,rnwartet auf ihren Sohn,rndas bist du! (Jérôme).rnrnSeit der Realschule gehenrnwir nun unsre Wege getrennt,rndu bist rechts abgebogen.rnDein Lebensmotto steht inrnArial 500 auf nem Transparent:rn„Keine Nacht ohne Drogen