Dein Zimmer

Dein Zimmer
Ich bin in deinem Zimmer -
es tickt immer noch deine Uhr an der Wand.
Doch die Fenster sind geschlossen,
Blumen ungegossen,
dein Bett bleibt täglich leer,
auch der Kalender zählt nichts mehr.
In deinem Zimmer
ist noch alles unberührt,
nichts verschoben, umplaziert,
habe alles aufgehoben denn
in deinem Zimmer
kann ich dir noch nahe sein.
Drum schließ ich's hin und wieder auf
und geh hinein.
Der Schreibtisch mit Papier übersät,
alles unordentlich,
doch allmählich überwind ich mich.
Bücher atmen Staub,
eins ist aufgeschlagen,
ich blätter weiter,
les den Schluss für dich,
denn du kannst es nicht.
In deinem Zimmer
ist noch alles unberührt,
nichts verschoben, umplaziert,
hab bis jetzt alles aufgehoben denn
in deinem Zimmer
kann ich dir noch nahe sein.
Doch irgendwann pack ich's an
und alles ein.
Jahre sind vorbei, trotzdem bin ich mittendrin, suche nach dem Sinn. Ich schau mir Fotos an, ich hör deine Musik, doch wird mir klar, dass es bloß die Erinnerung gibt. Nichts bleibt wie es war.
In deinem Zimmer ist noch alles unberührt, hab nichts verschoben, umplaziert, bis jetzt alles aufgehoben denn in deinem Zimmer konnt ich dich noch immer sehn. Doch jetzt räum ich's aus und lass dich gehen.