Wir Sind Helden Biographie Biographie

Die Leadsängerin der Gruppe, Judith Holofernes, trat schon vor der Gründung von Wir sind Helden als Solokünstlerin in Berliner Clubs auf und veröffentlichte auch ein eigenes Album Kamikazefliege. Auf der Suche nach Musikern, die ihren Gesang begleiten konnten, traf Holofernes 2000 beim Popkurs in Hamburg den Schlagzeuger Pola Roy und Jean-Michel Tourette, der Gitarre und Keyboard spielt.
Zu Beginn trat die Gruppe unter dem Namen von Judith Holofernes auf und veröffentlichte einige Titel in der Online-Musikplattform BeSonic. Der Bassist Mark Tavassol wurde erst später von Pola Roy als Bandmitglied vorgeschlagen und erklärte sich nach einigen Wochen bereit, in der nun unter dem Namen Helden auftretenden Gruppe mitzuwirken. Später änderten sie den Namen Helden zu Wir sind Helden, da der ursprüngliche Name Helden schon von einer anderen Band benutzt wurde und man rechtliche Auseinandersetzungen mit dieser Band vermeiden wollte. Der Name sollte an David Bowies Single Heroes erinnern.
Im Jahr 2002 wurde der Produzent Patrik Majer bei einem Newcomer-Abend auf die Band aufmerksam. Zusammen nahmen sie einige Titel auf und veröffentlichten die EP Guten Tag. Sie erschien in einer Auflage von 3.000 Stück und machte die Band zunächst nur innerhalb Berlins bekannt, wo sie der Radiosender radioeins regelmäßig spielte. Mit dem gleichnamigen Lied Guten Tag kamen Wir sind Helden im Jahr 2002 noch ohne Major-Label in die deutschen Single-Charts. Die Band nutzt Taktiken des Guerilla-Marketings. So wurden selbstbemalte T-Shirts verkauft und Aufkleber an Fans verschenkt, die so Werbung für die Band machten. Nach Holofernes’ Auftritt in der Harald Schmidt Show vergrößerte sich die Popularität von Wir sind Helden zusätzlich.
Im Jahr 2003 folgte die Veröffentlichung des ersten Albums Die Reklamation. Das Album stieg in der ersten Woche auf Platz 6 der deutschen Album-Charts ein, erreichte als höchste Position Platz 2 und gehörte zu den meistverkauften Alben der Jahre 2003 und 2004.
Wir sind Helden auf dem Museumsplatz Bonn
Mit dem 2005 veröffentlichten zweiten Album Von hier an blind erreichten sie den ersten Platz der deutschen und österreichischen Charts bereits in der ersten Woche nach der Veröffentlichung. Auch das Erstlingswerk Die Reklamation stieg 2005 erneut in die Album-Charts ein und erreichte zeitweilig Platz 38. Insgesamt wurden von den ersten beiden Alben in Deutschland über 1,2 Millionen Exemplare verkauft.
Im Rahmen der weltweiten Live-8-Benefizkonzerte traten Wir sind Helden am 2. Juli 2005 beim Live-8-Konzert in Berlin auf.
Wir sind Helden versuchten, auch in Musikmärkte anderer Länder einzusteigen und haben deswegen einige ihrer Lieder in anderen Sprachen arrangiert. Mit Sā itte miyō (jap. さあ行ってみよう) nahm die Gruppe 2005 eine japanische Version von Von hier an blind auf, 2006 folgte eine Zusammenstellung von Titeln aus Die Reklamation und Von hier an blind für den französischen Markt, die zusätzlich französische Versionen von Von hier an blind (franz. Le vide), Guten Tag (franz. La réclamation) und Aurélie (franz. Aurélie, c'est pas Paris) enthält.
Am 25. Mai 2007 erschien ihr drittes Album Soundso, welches innerhalb einer Woche in Deutschland und in Österreich auf den zweiten Platz der Charts stieg. Endlich ein Grund zur Panik war als Vorabsingle bereits am 27. April erhältlich. Als zweite Single wurde am 6. Juli das Lied Soundso zusammen mit einigen Unplugged-Versionen eines FM4-Konzerts veröffentlicht. Auf der Version des Albums für den französischen Markt befinden sich zusätzlich die Bonustracks Endlich ein Grund zur Panik (franz. Panique), Soundso (franz. T'es comme ça) sowie Kaputt (franz. Ko).
2008 erschien die Band-Autobiographie Wir sind Helden – Informationen zu Touren und anderen Einzelteilen. Ein Wir sind Helden-Tagebuch, die auf Grundlage der Online-Tagebücher der Band zusammengestellt und von den Musikexpress-Autoren Josef Winkler und Albert Koch bearbeitet wurde.
Nach einer Pause ging die Band 2010 ins Studio und nahm ihr viertes Album auf, das unter dem Titel Bring mich nach Hause am 27. August 2010 erschien und auf dem ersten Platz der deutschen und österreichischen Charts einstieg. Eine Woche vor dem Album erschien die Single-Auskopplung Alles. Am 5. November erschien die zweite Single mit dem Titellied Bring mich nach Hause. Der Song ist außerdem das offizielle Lied zu Lars Kraumes Film Die kommenden Tage.
Auf der Großdemo gegen Atomkraft "Fukushima mahnt: Alle AKWs abschalten!" am 26. März 2011 spielte die Band in Berlin vor 120.000 Menschen, einer der größten Demonstrationen gegen die Nutzung von Atomkraft, an der sich deutschlandweit mehr als 250.000 Menschen beteiligten.
Ein Jahr nach Erscheinen des Albums Bring mich nach Hause wurde eine vierte Single daraus ausgekoppelt: Die Ballade von Wolfgang und Brigitte. Auf der CD erschien das Lied auch in einer Version, bei der Marianne Rosenberg den Gesangspart übernahm.
Anfang April 2012 gab die Band auf ihrer Webseite bekannt, dass sie auf unbestimmte Zeit pausieren werde. Als Gründe gab die Gruppe die räumliche Entfernung durch die verschiedenen Wohnorte der Bandmitglieder, „diverse Abnutzungserscheinungen“ und den eigenen Nachwuchs an, zudem habe man so lange es ging an der Band als „immer unmöglicher werdende[s] Unterfangen“ festgehalten.
Quelle: wikipedia.org