Status Quo Biographie Biographie
Status Quo ging aus einer Londoner Schülerband um Francis Rossi und Alan Lancaster hervor, die zu Beginn des Jahres 1962 als The Scorpions gegründet wurde. In den ersten Monaten mussten häufige Besetzungswechsel hingenommen werden. Auch der Bandname wurde in The Spectres geändert. Das Jahr 1962 wurde in verschiedenen Quellen und auch von der Band selbst lange Zeit als das Gründungsjahr genannt. Schließlich feierte man offiziell 1982 mit dem Album 1+9+8+2 (die Quersumme ergibt 20) den zwanzigsten Geburtstag. Bis 1964 bildete sich eine feste Besetzung heraus, zu der neben Rossi und Lancaster auch der Schlagzeuger John Coghlan und etwas später der Keyboarder Roy Lynes zählten. Manager der Band war Pat Barlow, ein Londoner Gas-Installateur. Dieser stellte den Musikern auch einen Proberaum zur Verfügung.
1965 trafen sich die Band und Rick Parfitt in Butlins Minehead, einem Ferienclub, in dem die Spectres und die Highlights auftraten. Parfitt war damals mit den Zwillingsschwestern Jean und Gloria Harrison auf Tournee. Das Trio hieß The Highlights und trat mit einem Mix aus Musik und Kabarett auf. Die Band und Parfitt freundeten sich an und blieben nach Ende des Engagements in Kontakt. Dies war der eigentliche Anfang von Status Quo. The Spectres nahmen jede Gelegenheit wahr, um aufzutreten – ob in kleineren Clubs, als Vorgruppe von bekannten Gruppen wie beispielsweise den Hollies oder bei einem der vielen Pop- und Beatabende. Ansonsten gingen die Bandmitglieder Teilzeit-Jobs nach (Rossi beispielsweise mähte Rasen). Unzufrieden mit der Situation arbeiteten The Spectres weiter an ihrem großen Ziel: einem Plattenvertrag.
Im Juli 1966 schließlich ermöglichten die Kontakte von Barlow einen Teilerfolg: The Spectres erhielten einen Plattenvertrag für fünf Jahre bei „Piccadilly Records“ (einem Tochterlabel von Pye Records). 1966 wurden zwei erfolglose Singles veröffentlicht, I (Who Have Nothing) und Hurdy Gurdy Man (die als einzige davon in Deutschland erschien). Auch die dritte Single (We Ain’t Got) Nothing Yet im Februar 1967 floppte. Nach diesen Tiefschlägen stand die Gruppe an einem Scheidepunkt. Manager Pat Barlow beschloss, es unter einem neuen Namen zu versuchen. Die Band entschied, sich in „Traffic“ umzubenennen. Da zu dieser Zeit Steve Winwood eine Formation gleichen Namens gründete, wurde der Bandname kurze Zeit später in „Traffic Jam“ geändert. Unter diesem Namen wurde im Juni 1967 eine weitere Single Almost But Not Quite There veröffentlicht, die zwar nicht in den Hitparaden, aber doch bei der BBC für Aufmerksamkeit sorgte. Aufgrund des möglicherweise anstößigen Textes (er enthielt sexuelle Wünsche einer Frau) verbot der Sender die Radioausstrahlung der Single.
Rick Parfitt, der 1967 nach dem Ende seines Engagements mit „The Highlights“ nach London zurückgekehrt war, blieb in ständigem Kontakt zur Band, vor allem über seinen Freund Francis Rossi. Er arbeitete zeitweise als Angestellter, ohne genau zu wissen, was er nun mit seinem Leben machen sollte. Da der erhoffte Erfolg trotz Plattenvertrag ausblieb, schlug Pat Barlow der Band vor, einen zweiten Gitarristen in die Band aufzunehmen. Die Wahl fiel auf Rick Parfitt, der das Angebot sofort annahm. Nach dem Radioboykott der neuen Single durch die BBC und auch wegen der Reibereien mit Steve Winwood wurden Überlegungen angestellt, den Bandnamen abermals zu ändern. Nachdem „The Muhammed Alis“ in die engere Auswahl gezogen wurde, brachte Barlow den Namen „Quo Vadis“ ein, den er im Innenteil eines Schuhs zufällig entdeckt hatte. Die Band gab sich schließlich den Namen „The Status Quo“, der kurz darauf via Presseerklärung publik gemacht wurde.
Die nächste Single im November 1967 fiel unter der Entscheidung: „Jetzt oder nie“. Francis Rossi war von Jimi Hendrix' Hey Joe sehr inspiriert und das neue Werk sollte etwas in dieser Richtung sein. So wurde der Song Gentlemen Joe’s Sidewalk Cafe (das Original stammt von Kenny Young) im Studio aufgenommen. Die B-Seite dieser Single war der von Rossi geschriebene Titel Pictures of Matchstick Men, eine pseudo-psychedelische Nummer aus der beginnenden Flowerpower-Pop-Ära. Schon bald stellte sich heraus, dass dieses Lied sich viel besser als die A-Seite darstellte und zudem glänzend in den Psychedelic-Musiktrend passte. Es stieg in den Top-Ten in Großbritannien auf Platz 7 und verschaffte der Gruppe den bis heute einzigen Hit in den USA. Als Lizenznehmer von Pye wurde die Single in den USA auf Cadet Records, einem Label von Chess Records, veröffentlicht.
Die folgenden Titel erreichten nicht annähernd diesen Erfolg. Auch in Deutschland war es der erste Titel, der „The Status Quo“ erfolgreich bekannt machte und in der Hitparade auf Platz 7 kletterte. Als Co-Manager und vor allem Geldgeber fungierte seit Mitte/Ende 1967 Joe Bunce, ein Tapeziermeister und Freund von Pat Barlow.
Das Jahr 1968 brachte für Status Quo einige kleinere Erfolge: Eine weitere in den Hitparade platzierte Single (Ice in the Sun), Konzerte und Auftritte bei verschiedenen Fernsehsendern – darunter auch im „Beat-Club“ des deutschen Fernsehens mit Ice in the Sun. Ihre erstes Album Picturesque Matchstickable Messages of the Status Quo erschien ebenfalls 1968. Bei der Jahresumfrage des „Record Mirror“ wurden „The Status Quo“ auf Platz 12 der vielversprechendsten Bands des Jahres gewählt.
Ab März 1969 wurde der Name auf „Status Quo“ verkürzt. Verschiedene musikalische Aha-Erlebnisse (unter anderem der Roadhouse Blues von den Doors) sowie die großartigen Publikumsreaktionen, wenn die Band in Konzerten improvisierte, führten zu einer mehr Blues- und boogieorientierten Spielart. Die Carnaby-Street-Verkleidungen der psychedelischen Ära wurden eingemottet. Die Band trat in den Clubs und Hallen nur noch in normaler Straßenkleidung mit Jeans und T-Shirt auf. Grund für diese Entwicklung war allerdings auch, dass den beiden Hitsingles keine weiteren folgten. Für Konzertveranstalter der Hit-Tourneen wurden Status Quo damit zunehmend uninteressanter. In der Folge wurde auch die Zusammenarbeit mit Pat Barlow beendet. Neu zur Band stieß hingegen Bob Young. Ursprünglich als Roadie vorgesehen wurde er schnell zum inoffiziellen Bandmitglied, da er als Co-Autor an diversen Stücken mitschrieb und auch als Musiker (Mundharmonika) mitwirkte.
Ende 1970 verließ der Keyboarder Roy Lynes die Band, die fortan als Quartett einen reinen, gitarrenbetonten Bluesrock entwickelte, der einen sehr treibenden Boogie-Woogie-Rhythmus zur Grundlage hatte. Mit dem 1971er Album Dog of Two Head fand die Band schließlich die musikalische Formel, die sie in den Folgejahren nur noch behutsam veränderte und auch heute noch nach über 40 Jahren die Basis ihrer Lieder darstellt.
Trotz der wieder stark ansteigenden Zahl der Fans blieben die Plattenverkäufe zunächst unbefriedigend. Die Band wurde vom Pye-Label zum Psychedelic Rock gezwungen, weil das Label in dieser Musik die einzige Chance sah, Geld zu machen. „Status Quo“ war jedoch eine Rock-Band und entschied sich daher selbst, das Label zu verlassen. Sie nahmen damit ein großes Risiko auf sich, wie Rick Parfitt immer wieder betonte, und verdienten anfangs kaum etwas. Mit dem Wechsel zum progressiven Vertigo-Label kam aber bald der kommerzielle Erfolg. Mit Hits wie Caroline, Down Down, Roll Over Lay Down oder Wild Side of Life etablierte sich die Band in der Mitte der 70er-Jahre, unterstützt durch unablässige Tourneen. Als Band ohne Skandale mit einfachem Sound wurden sie weltbekannt.
Während in den Single-Hitparaden Down Down die einzige britische Nummer 1 der Bandgeschichte war, gelang diese Platzierung in den Album-Charts mehrfach. Ebenfalls sehr erfolgreich verliefen die Tourneen in Großbritannien, Kontinentaleuropa, Japan und Australien. Trotz mehrerer Anläufe schaffte es „Status Quo“ nicht, in Nordamerika erfolgreich zu sein. Wiederholte Wechsel der US-Plattenfirma und zahlreiche Tourneen blieben weitgehend wirkungslos.
Aus heutiger Sicht gelten die Jahre 1972 bis 1976 als die stärkste Phase der Band. Mit dem Album Piledriver gelang der Übergang vom Psychedelic-Rock zum Hard-Rock, der 1974 im Album Quo gipfelte. In den Folgejahren dominierte dann der Boogie-Rock, für den die Band bis heute bekannt ist. Der Musik-Stil wurde insgesamt kommerzieller. Nach dem Album On the Level von 1975 kam es zu personellen Veränderungen: 1976 stieß Keyboarder Andy Bown zu „Status Quo“. Bown war gemeinsam mit Peter Frampton in den 60er-Jahren bei „The Herd“ aktiv und ein gefragter Studiomusiker, unter anderem für Pink Floyd, Tim Hardin und 1973 auch für das „Status Quo“-Album Hello!. Andy Bown unterstützte die Band auf dem 1976 erschienenen Album Blue for You zwar lediglich bei drei Stücken, ging aber anschließend mit der Band auf den europäischen Teil der Tour, die auf dem 1977 veröffentlichen Album Status Quo Live dokumentiert ist. Aufgezeichnet wurden für dieses Album drei Konzerte im Apollo-Theater in Glasgow. Die lediglich in Japan erschienene LP Tokyo Quo, eine in Tokio mitgeschnittene Aufnahme der gleichen Tournee, ist inzwischen ein rares Sammlerstück. Es war zugleich die letzte Tour der Band als Quartett.
Ab dem folgenden Album Rockin’ All Over the World war Bown an allen Aufnahmen beteiligt. Erst gegen Ende der Sessions nahmen sie auf Vorschlag von Rick Parfitt den Titelsong des Albums, Rockin’ All Over the World, eine Coverversion eines Stücks von John Fogerty aus dem Jahr 1975, auf, das zu einer der bekanntesten Hits der Band wurde. Mit Whatever You Want aus dem 1979 erschienenen gleichnamigen Album schrieb Bown gemeinsam mit Rick Parfitt einen der größten Hits von Status Quo. Etwa zur selben Zeit entschieden sich Status Quo, erstmals seit 1970 wieder mit einem Produzenten zusammenzuarbeiten. Roger Glover produzierte 1976 die Single Wild Side of Life, während in den folgenden Jahren Pip Williams mehrfach am Mischpult Platz nahm.
Inoffizielles Bandmitglied von 1970 bis 1980 war Tourmanager Bob Young, der gemeinsam mit Francis Rossi und Rick Parfitt als Co-Autor sowie als Musiker an vielen Stücken beteiligt war. Er verließ die Band im Jahre 1980, kehrte jedoch mit dem Heavy Traffic Album im Jahr 2002 als Co-Komponist zurück. Statt Bob Young trat zunehmend Bernie Frost als Songwriting-Partner von Francis Rossi in Erscheinung. Frost wirkte insbesondere in den 80er-Jahren auch bei den Plattenaufnahmen als Sänger im Hintergrund mit. Im Gegensatz zu Young stand er live jedoch nicht mit auf der Bühne.
Der langanhaltende Erfolg brachte auch Probleme. Aus steuerlichen Gründen verließen die Musiker Großbritannien und siedelten um auf unterschiedliche Steueroasen, unter anderem die britischen Kanalinseln und die Isle of Man, wie im Stück Living on an Island beschrieben. Dies und zunehmende Drogenprobleme führten zu einer Entfremdung der Musiker. Ende 1981 verließ Gründungsmitglied John Coghlan die Band. Pete Kircher ersetzte ihn am Schlagzeug. John Coghlan konzentrierte sich fortan auf sein Band-Projekt „Diesel“. Heute trommelt er gelegentlich mit seiner neuen Band „John Coghlan’s Quo“ oder für die „King Earl Boogie Band“. Gleichzeitig mit dem Einstieg von Pete Kircher wurde auch der langjährige Keyboarder Andy Bown als offizielles Bandmitglied vorgestellt.
Einen großen Auftritt hatte die neuformierte Band im Mai 1982, als sie in Birmingham ein Konzert in Anwesenheit von Prinz Charles gaben, das live von der BBC im Fernsehen und im Radio übertragen wurde. Die Aufnahme des Auftritts wurden später als Live at the N.E.C. als Album veröffentlicht.
1984 verabschiedeten sich Status Quo mit der erfolgreichen Europatournee End of the Road von ihrem Publikum. Offiziell wurde als Grund bekanntgegeben, sich fortan um Soloprojekte kümmern zu wollen. Ein wichtiger Grund für den Rückzug waren jedoch Unstimmigkeiten zwischen Francis Rossi und Alan Lancaster, der sich vom musikalischen Konzept der Gruppe zunehmend distanzierte. Auch war Lancaster mittlerweile nach Australien umgesiedelt, was eine enge Zusammenarbeit praktisch ausschloss. Eine offizielle Trennung war damit aber nicht verbunden, da ausdrücklich weitere Plattenveröffentlichungen angekündigt wurden.
1985 spielte die Formation mit Lancaster und Kircher noch einmal zur Eröffnung des Live-Aid-Konzerts in London. Eine Fortsetzung der Arbeit wurde geplant, kam aber nicht zustande. Alan Lancaster und Rossi und Parfitt stritten sich um die Namensrechte der Gruppe, da Lancaster zusammen mit australischen Kollegen eine neue Formation unter altem Namen bilden wollte. Rossi und Parfitt wollten ebenfalls weiter als „Status Quo“ veröffentlichen und auftreten. Der Oberste Gerichtshof des Vereinigten Königreichs vergab die Rechte schließlich an Rossi und Parfitt, da diese in der Öffentlichkeit mehr mit dem Namen „Status Quo“ identifiziert wurden als Alan Lancaster.
Nach dem endgültigen Ausstieg von Lancaster wurde der „Geburtstag“ der Gruppe, der sich bisher auf die Gründung von „The Spectres“ im Jahr 1962 bezog, auf das Jahr 1965 umdatiert; dies bezieht sich auf das erste Kennenlernen von Francis Rossi und Rick Parfitt als „jugendliche Profi-Musiker“ in Butlins Holiday-Camp.
Alan Lancaster schloss sich der australischen Band „The Party Boys“ an, während Pete Kircher sich aus dem Musikgeschäft zurückzog. „The Party Boys“ waren in Australien recht erfolgreich, allerdings wurde die Band in Europa kaum wahrgenommen.
Im Jahr 2005 veröffentlichte die Schallplattenfirma Universal, denen das Label Vertigo inzwischen gehört, die Alben der Jahre 1971 bis 1981 in remasterter (klanglich überarbeiteter) Fassung, wobei rare Aufnahmen als Bonustitel mitveröffentlicht wurden.
1986 präsentierte die Gruppe sich nach dem Weggang von Alan Lancaster und Pete Kircher in einer neuen, verjüngten Besetzung. Rossi, Parfitt und Bown erhielten Unterstützung von John Edwards am Bass und Jeff Rich am Schlagzeug. Edwards und Rich waren zuvor gemeinsam mit Rick Parfitt im Studio gewesen, um dessen (unveröffentlichtes) Soloalbum Recorded Delivery aufzunehmen.
Das Album In the Army Now wurde ein großer Erfolg, die gleichnamige Single (eine Coverversion der Aufnahme von „Bolland & Bolland“) die erfolgreichste der Band. Zwei Lieder wurden von Dave Edmunds, die übrigen Aufnahmen von Pip Williams produziert. In den Folgejahren wurde es ruhiger um Status Quo, wenngleich mit Burning Bridges und The Anniversary Waltz weitere Top-10-Hits in England geschaffen wurden. Die Inspiration zu Burning Bridges, das an irische Jigs und Reels erinnert, holte sich die Band der Legende nach beim Blockflötenspielen von Andy Bowns Tochter.
Status Quo veröffentlichen zum 30-jährigen Bandjubiläum 1996 mit Don’t Stop ein vielbeachtetes und in England sehr erfolgreiches Album mit Coverversionen alter Rockhits, bei denen unter anderen The Beach Boys (Fun, Fun, Fun), Brian May und Maddy Prior von „Steeleye Span“ (All Around My Hat) mitwirkten. Das Konzept der im Quo-Stil aufgefrischten Rockklassiker wurde – mit mäßigem Erfolg – mit den Alben Famous in the Last Century und Riffs wiederholt.
Kurz nach der Veröffentlichung von Don’t Stop wurde die Zukunft von Status Quo erneut ernsthaft gefährdet, als Rick Parfitt nach einem Herzinfarkt in ein Krankenhaus eingeliefert wurde, wo ihm mehrere Bypässe eingesetzt wurden. Er erholte sich glücklicherweise, so dass nach kurzer Unterbrechung wieder Konzerte gespielt wurden.
In der Öffentlichkeit wurden Status Quo in den 1990er-Jahren zunehmend über zweifelhafte Aktionen des Managers David Walker wahrgenommen. Neben erfolgreichen Kurz-Tourneen, die zu Einträgen in das Guinness-Buch der Rekorde führten, bestimmten inszenierte Band-Jubiläen und eine gescheiterte Klage gegen die BBC, die Status-Quo-Singles nicht mehr im Jugendprogramm spielte, die Medienarbeit.
Musikalischer Höhepunkt der Jahre 1986 bis 2000 war aus Fansicht das Album Rock ’Til You Drop, das sich im Gegensatz zu vielen anderen Aufnahmen der Periode sehr stark am musikalischen Stil der erfolgreichsten Jahre orientierte. Mit dem Live-Klassiker 4500 Times und dem Stück Can’t Give You More (im Original aus den Jahren 1973 beziehungsweise 1977) wurden auch zwei Songs der damaligen Zeit als Bonustracks für die CD neu aufgenommen.
Im Jahr 2000 gab es einen weiteren Wechsel am Schlagzeug. Jeff Rich kündigte seinen Abschied an, um mehr Zeit für seine Familie zu haben. Er betreibt heute eine Schlagzeug-Schule. Neuer Schlagzeuger wurde Matt Letley. Vorübergehend zog sich auch Andy Bown aus der Öffentlichkeit zurück, um seiner schwer erkrankten Frau beistehen zu können. Er wurde bei Live-Auftritten durch Paul Hirsh vertreten. Nach dem Krebstod seiner Frau kehrte Bown Ende 2001 zu Status Quo zurück.
Die Zusammenarbeit mit Manager Walker endete nach dessen tödlichem Herzinfarkt ebenfalls unter tragischen Umständen. Ohne dessen Einflussnahme kehrten Status Quo abermals zu ihren Wurzeln zurück. Das Album Heavy Traffic von 2002 orientierte sich wieder an den klassischen Stärken von Status Quo: „Heads Down No-nonsense Boogie“. Erstmals seit vielen Jahren war auch Bob Young wieder an einer Neuveröffentlichung beteiligt. Auf Riffs (2003) ist er zudem auf einem Stück auch an der Mundharmonika zu hören. Als Produzent fungierte Mike Paxman, der in der Band von Judie Tzuke bereits mit John „Rhino“ Edwards (und auch Jeff Rich) zusammen gespielt hatte.
Bis heute tourt die Band regelmäßig und gibt jedes Jahr ungefähr 100 Konzerte – nicht nur in Europa. Diese Verpflichtungen verhinderten trotz massiver Forderungen der britischen Presse auch, dass Status Quo 2005 beim Live-Aid-Nachfolger Live 8 auftraten. Die Gruppe hielt ihre Zusage ein und trat am gleichen Tag – wie geplant – in Irland auf.
Im September 2005 erschien das Studioalbum The Party Ain’t Over Yet, das den 40. Jahrestag des ersten Treffens von Francis Rossi und Rick Parfitt zelebrierte. Das Album und die gleichnamige Single erreichten in England die Top 20. Insgesamt konnten Status Quo in Großbritannien mehr als 60 Top-40-Hits erzielen, davon 22 Top-10-Erfolge. Der weltweite Umsatz an Tonträgern wird offiziell mit mehr als 118 Millionen (Stand: Juni 2007) angegeben.
Im Herbst 2005 schwor Rick Parfitt auf der The Party Ain’t Over Yet-DVD allen Fans, dass nie mehr ein Cover-Album erscheinen werde.
Im vierzigsten Jahre nach ihrem ersten Schallplattenvertrag trennten sich Status Quo 2005 auch von ihrer langjährigen Plattenfirma Universal, der sie seit 1972 treu waren. (Lediglich das 1999er-Album Under the Influence war nicht bei einem Label der Universal-Gruppe erschienen. Aus diesem Grund war dieses Album auch nicht in der umfassenden Reihe von Wiederveröffentlichungen enthalten, die Universal 2005 und 2006 auf den Markt brachte und die alle Alben von 1972 bis 2000 umfasste.) Damit sind derzeit weitestgehend alle Aufnahmen der Gruppe auf CD erhältlich, während die Soloaufnahmen der 1980er-Jahre zum Teil noch auf ihre CD-Erstveröffentlichung warten.
Anfang Dezember 2005 wurde bei Rick Parfitt, einem Kettenraucher, eine Wucherung im Hals festgestellt, weshalb alle ausstehende Konzerte der laufenden Tournee abgesagt wurden. Kurz vor Weihnachten 2005 bekam Parfitt von seinen Ärzten den Befund, dass die Wucherungen gutartig waren und vollständig entfernt werden konnten. Der Verdacht auf Kehlkopfkrebs wurde somit nicht bestätigt.
Im Jahr 2006 traten Status Quo daher weiter auf. Ein Höhepunkt war eine gemeinsame Tournee mit Deep Purple durch Australien („Double Trouble Tour“). Das Konzert im National Exhibition Centre in Birmingham am 21. Mai 2006 wurde für die Veröffentlichung auf DVD aufgezeichnet und erschien im Herbst 2006 unter dem Titel Just Doin’ It.
Einer weltweiten Öffentlichkeit konnten sich Status Quo präsentieren, als sie am 1. Juli 2007 im Rahmen des Concert for Diana zu Ehren der zehn Jahre zuvor verstorbenen Prinzessin Diana Rockin’ All Over the World im Londoner Wembley-Stadion spielten.
In September 2007 erschien ein neues Studioalbum mit dem Titel In Search of the Fourth Chord (deutsch.: Auf der Suche nach dem vierten Akkord). Mit diesem Titel greift die Band in ironischer Weise das gängige Vorurteil auf, dass Status Quo lediglich drei Akkorde beherrschen. Zu diesem Zweck wurde ein eigenes Plattenlabel mit dem Namen „Fourth Chord Records“ gegründet. In Kontinentaleuropa (ohne Frankreich) erschien das Album hingegen bei Edel, während die Veröffentlichung in Frankreich (bereits Ende August) auf XIII Bis Records erfolgte. Für die Aufnahmen, die im April 2007 begannen, wurde erneut Produzent Pip Williams verpflichtet, der mit Rockin’ All Over the World, Whatever You Want, In the Army Now und Don’t Stop einige der größten Erfolge der Band betreute. Im Herbst 2007 wurde das Album mit einer weiteren Tournee auch live vorgestellt.
Im Oktober 2008 erschien eine Neuaufnahme des 1979er Hits Whatever You Want, die von der Techno-Band Scooter gemeinsam mit Status Quo eingespielt wurde. Die Bereitschaft von Status Quo, die bisherigen Rock-Pfade zugunsten von Techno-Musik zu verlassen, wurde von vielen Fans kritisch betrachtet. Die gemeinsame Single erreichte allerdings bereits in der ersten Woche Platz 11 der deutschen Charts und verschaffte Status Quo somit den ersten echten Single-Hit in Deutschland seit Langem.
Im Spätherbst 2008 erschien mit Pictures – 40 Years of Hits eine neue Kompilation, die neben den diversen Klassikern von Status Quo auch Jump That Rock und eine Weihnachtssingle mit dem Titel It’s Christmas Time enthält. Die Veröffentlichung erfolgte in verschiedenen Fassungen, darunter ein 4CD-Earbook, das alle bis dato im Vereinigten Königreich erschienenen Singles enthält.
Am 16. Juli 2009 trat die Band nach 2004 das zweite Mal am Montreux Jazz Festival am Genfersee in der Schweiz auf. Das ausverkaufte Konzert im Auditorium Stravinski wurde auf Video aufgezeichnet und im Oktober 2009 in mehreren Formaten (DVD, BluRay, Deluxe Edition) unter dem Titel Pictures – Live at Montreux 2009 veröffentlicht.
Die langjährigen Erfolge und Verdienste von Rick Parfitt und Francis Rossi wurden am 31. Dezember 2009 mit dem Orden Order of the British Empire gewürdigt.
Im Mai 2010 erschien mit One Step At A Time das zweite Solo-Album von Francis Rossi, welches er mit einer kleinen Tour vorstellte. An den Aufnahmen waren mit Rhino Edwards und Andrew Bown auch Musiker von Status Quo beteiligt.
Mit der Veröffentlichung von Quid Pro Quo im Mai 2011 schafften es Status Quo, in sechs aufeinander folgenden Jahrzehnten einen Top 10-Hit in Großbritannien zu landen. Das Album enthält auch eine Neuaufnahme des 1986-er-Hits In The Army Now, der bereits im September 2010 als Benefiz-CD zugunsten der Angehörigen der britischen Armee veröffentlicht wurde.
Im Oktober 2012 erschien die von Alan Parker produzierte Dokumentation „Hello Quo“, die unter anderem eine Jam Session der Urbesetzung mit Rossi, Parfitt, Lancaster und Coghlan enthält. Die vier Gründungsmitglieder spielten für die Filmaufnahmen erstmals seit über 30 Jahren wieder gemeinsam, was Gerüchte um eine mögliche Wiedervereinigung der „Frantic Four“ anheizte. Am 3. November 2012 gab die Band über ihre Homepage bekannt, dass im März 2013 fünf Konzerte mit den ehemaligen Mitgliedern stattfinden sollen. Die Wiedervereinigung soll eine „einmalige“ Aktion sein.
In der bisherigen Bandbesetzung mit Rossi, Parfitt, Bown, Edwards und Letley spielten Status Quo nach Bekanntgabe der Wiedervereinigung weitere Konzerte. Am 17. Dezember 2012 gab Schlagzeuger Matt Letley jedoch bekannt, dass er die Band nach 12 Jahren verlassen wird. Zwei Tage später spielte er sein vermeintlich letztes Konzert. Am 13. Februar 2013 verkündete Letley, dass er im Jahr 2013 auch im Rahmen der geplanten Australien-Tour das Schlagzeug spielen werde. Am 24. Mai 2013 wurde Leon Cave, der zuvor bereits auf Francis Rossis Tour-Band mitgewirkt hatte, als neuer Schlagzeuger bestätigt.
Für 2013 ist ein Kinofilm unter dem Titel „Bula Quo!“ angekündigt, der ab April 2012 gefilmt wurde. Regie bei „Bula Quo!“ führte Stuart St. Paul.
Quelle: wikipedia.org