Santana Biographie Biographie
Santana-Tour 1978 in der Groenenoordhallen in Leiden
Bereits als Vierjähriger erhielt Carlos Santana Geigenunterricht von seinem Vater, wechselte aber 1955, mit dem Aufkommen des Rock 'n' Roll, zur Gitarre. Im selben Jahr zog seine Familie nach Tijuana, wo Carlos Santana in diversen Clubs spielte.
1960 zog seine Familie nach San Francisco. Carlos folgte erst ein Jahr später und verdiente sich seinen Unterhalt in Striptease-Clubs. Seine Vorbilder waren unter anderem Gábor Szabó, Bola Sete und Wes Montgomery. In San Francisco angekommen, lernte er bald Gleichgesinnte kennen und gründete 1965 mit Gregg Rolie, Gus Rodriguez, Michael Carabello und Danny Haro die Santana Blues Band. Angeblich wurde der Name anfangs nur gewählt, weil die lokale Musikergewerkschaft verlangte, dass jede Band einen Kopf haben müsse. Ebenfalls 1965 wurde Santana in den USA eingebürgert. Schnell wurde die Band in San Francisco und Umgebung wegen ihres unverwechselbaren Stils, einer Mischung aus Rock'n'Roll, Blues und lateinamerikanischen Rhythmen, bekannt. Sie erschufen damit den Latin Rock.
Ende September 1968 wurde Santana am letzten Abend ins Fillmore West als Ersatz für den erkrankten Mike Bloomfield zu den Live Adventures von Al Kooper eingeladen. Mit dem Titel Sonny Boy Williamson (Jack Bruce/Paul Jones) wurde Santanas Gitarrenspiel dadurch erstmals live dokumentiert.
1969 wurde die erste LP Santana aufgenommen. Anschließend tourte die Band, die inzwischen zu einem Sextett angewachsen war, durch die USA, wo sie im August besonders durch einen Auftritt beim Woodstock-Festival bekannt wurde. Für den Woodstock-Film wurde später ihr sehr expressives Stück Soul Sacrifice ausgewählt. Im selben Monat erschien das Debütalbum, das es bis in die Top 5 der US-amerikanischen Albumcharts schaffte, in denen es über zwei Jahre verblieb und über zwei Millionen Male verkauft wurde. Darauf enthalten ist auch der Top-40-Single-Titel Jingo (eine Cover-Version eines 1959 von Babatunde Olatunji aufgenommenen nigerianischen Stücks) und der Top-10-Single-Titel Evil Ways.
Auf dem zweiten Album der Band, Abraxas (vom September 1970), sind die Klassiker Samba Pa Ti, Oye Como Va (von Tito Puente) (Top 10) und Black Magic Woman (von Peter Green) (Top 5) enthalten. Dieses Album, von dem schließlich 4 Millionen Exemplare verkauft wurden, erreichte die Spitze der Charts. Ende des Jahres wurde die Band durch den jungen Gitarristen Neal Schon (* 27. Februar 1954) zu einem Septett erweitert.
Im September 1971 wurde Santana III veröffentlicht, auf dem viele Gastmusiker, wie z. B. der Perkussionist Coke Escovedo, zu hören sind, der bei allen Liedern mitspielt. Mit zwei Millionen verkauften Exemplaren erreichte auch dieses Werk die Spitze der Charts. Es wurden die Top-10-Single Everybody's Everything und die Top-20-Single No One to Depend On ausgekoppelt. Nach der Tournee, die die Herausgabe dieses Albums begleitete, trennte sich die Band. Carlos Santana behielt das Recht am Bandnamen.
1972 brachte Santana nach einer Tour zusammen mit Buddy Miles ein Livealbum heraus und vereinte die Band wieder, um das vierte Album Caravanserai aufzunehmen. Von der alten Besetzung waren Shrieve, Areas, Rolie und Schon dabei, von denen die letzteren beiden ein Jahr später die Band verließen, um Journey zu gründen. Das Album erschien im September, erreichte die Top 5, erhielt eine Platin-Schallplatte und wurde für einen Grammy nominiert.
1972 entwickelte Santana Interesse für die Fusion-Band Mahavishnu Orchestra des Gitarristen John McLaughlin. McLaughlin machte ihn mit seinem Guru Sri Chinmoy bekannt, der ihn 1973 als Jünger akzeptierte. Santana erhielt den Namen Devadip, was „Leuchte, Licht und Auge Gottes“ bedeutet. Santana und McLaughlin spielten das Album Love, Devotion, Surrender mit den Mitgliedern der Santana Band und dem Mahavishnu Orchestra ein, verstärkt durch Perkussionist Don Alias und Organist Larry Young, die beide 1969 auf Miles Davis Klassiker "Bitches Brew" gespielt hatten.
Weitere Alben folgten, aber auch neue Mitglieder in der Band.
Im Frühjahr 1987 trat die Santana Band gemeinsam mit Buddy Miles im Palast der Republik mit ihrem „Freedom“ Konzert (Titel des gleichnamigen Albums) in Ost-Berlin auf, wo sie euphorisch gefeiert wurden. Die Fans (meist aus der Blueser- oder Kundenszene) standen schon 48 Stunden vorher an, um eine der wenigen frei verfügbaren Eintrittskarten zu bekommen. Zwei Drittel der Karten waren für staatsnahe Bürger reserviert.
Im Laufe der Zeit sank der Erfolg der Band, und auch die Soloambitionen von Carlos Santana wurden geringer. Dennoch wurde er zu einem begehrten Gastmusiker.
1989 erhielt er seinen ersten Grammy für das Album Blues for Salvador.
1998 wurde Carlos Santana mit weiteren Bandkollegen in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen.
1999 gelang ihm mit seiner Band ein Comeback: Das Album Supernatural wurde weltweit ein kommerzieller Erfolg und Santana erhielt bei der Grammy-Verleihung 2000 acht Auszeichnungen, was bisher nur Michael Jackson 1984 mit Thriller erreichte. Neben den Grammys erhielt Santana in der Folge als Bandleader und Solokünstler zahlreiche weitere Musikpreise. Auf Supernatural wirkten unter anderem Rob Thomas (matchbox twenty), Wyclef Jean, Eagle-Eye Cherry, Everlast, Maná, Lauryn Hill, Dave Matthews und Eric Clapton mit. Es folgte 2002 das Album Shaman, auf dem P.O.D., Seal, Dido und Michelle Branch als Gastmusiker zu hören sind.
Am 28. Oktober 2005 erschien All That I Am mit Musikern wie Steven Tyler (Aerosmith), Big Boi (OutKast), Mary J. Blige, will.i.am, Los Lonely Boys, Sean Paul, Joss Stone, Kirk Hammett (Metallica), Robert Randolph und The Wreckers. Die erste Single-Auskoppelung aus diesem Album, Just Feel Better (feat. Steven Tyler), stammt aus der Feder von Damon Johnson, aktuell Gitarrist bei Alice Cooper und Frontman der Band Slave To The System. Live stellte Santana diesen Song in Deutschland am 6. November 2005 in der Samstag-Abend-Show Wetten, dass..? vor. An Stelle von Steven Tyler übernahm dabei der Sänger der US-amerikanischen Hard-Rock-Band Silvertide, Walt Lafty, den Gesangspart.
Auf der Europa-Tournee 2006 wurde Carlos Santana von seinem Sohn Salvador Santana und dessen Gruppe begleitet. Im Juli 2006, als in Montreux das 40-Jahre-Jubiläum des Jazzfestivals gefeiert wurde, fungierten Carlos Santana und seine Band als Gastgeber an drei Abenden und beglückten das Publikum mit musikalischen Themenreisen in den Blues (My Blues is deep), in die afrikanische Musik (Beat of my drum) und mit einem Abend, an dem Tower of Power, Beverley Knight, Herbie Hancock und viele andere Künstler mitwirkten.
Quelle: wikipedia.org