Jeff Buckley Biographie Biographie

Jeffrey Scott Buckley war ein US-amerikanischer Singer-Songwriter und Gitarrist.
Jeff Buckley wurde als Sohn des in den 60er Jahren erfolgreichen ehemaligen Folksängers und Singer-Songwriters, später Jazz- und Experimentalmusikers Tim Buckley und der Pianistin Mary Guibert geboren. Mit seinem Vater, der die Familie schon vor seiner Geburt verlassen hatte, hatte er nur ein einziges Mal im Alter von acht Jahren Kontakt. Bald danach, 1975, starb Tim Buckley an einer Überdosis Heroin.
Jeff Buckley wuchs bei seiner Mutter und seinem Stiefvater Ron Moorhead mit seinem Halbbruder, Corey Moorhead, in Orange County (Kalifornien) auf. In seiner Jugend war er als Scotty Moorhead bekannt. Er brachte sich das Gitarre-Spielen selbst bei, nachdem er im Schrank seiner Großmutter eine Gitarre gefunden hatte. Zu seinen frühen musikalischen Vorbildern zählten Kiss und Led Zeppelin. Er absolvierte ein einjähriges Studium am Musicians Institute in Hollywood, was er später als verlorene Zeit betrachtete.
Erste öffentliche Aufmerksamkeit erfuhr er, als er bei einem Gedenkkonzert für Tim Buckley in St. Ann's Church in New York drei von dessen Liedern interpretierte. Aus diesem Auftritt resultierte seine kurze Zusammenarbeit mit Gary Lucas, der in der Band von Don van Vliet alias Captain Beefheart Gitarre gespielt hatte, bei Gods and Monsters. Mit ihm zusammen entstanden die Lieder Mojo Pin und Grace. Durch Vermittlung der New Yorker Künstlerin Rebecca Moore kam er in Kontakt mit der Fluxus-Bewegung und begann bald in verschiedenen Bars und Cafés im East Village aufzutreten, darunter in dem kleinen irischen Lokal Sin-é, wo er regelmäßig montags auftrat und neben einigen Eigenkompositionen zahlreiche Coverversionen vortrug, unter anderem Lieder von Bob Dylan, Van Morrison, Jimi Hendrix, The Smiths, Edith Piaf, und auch Yeh Yo Halka Halka Saroor Hai von Nusrat Fateh Ali Khan sowie traditionelle Americana. Bald danach erhielt er einen Plattenvertrag von Columbia. Aus dieser Zeit stammt die zunächst nur als EP herausgegebene CD Live at Sin-E. Die aus 2 CDs und einer DVD bestehende Legacy Edition erschien 2003.Das Album Grace - sein einziges Studioalbum - entstand unter der Führung von Produzent Andy Wallace in Woodstock; die Arrangements stammen von Karl Berger. Da das eigene Material nicht ausreichte, wurden auch drei Coverversionen in das Album aufgenommen: der durch Nina Simone bekannte Song Lilac Wine, Benjamin Brittens Corpus Christi Carol und das posthum bekannteste Stück Buckleys Leonard Cohens Hallelujah, welches 2007 von der britischen Zeitschrift Q in einer Rangliste als bester Song aller Zeiten genannt wurde.. Buckley hatte es kurz zuvor in der Version von John Cale kennengelernt. Mit dem Album Grace erntete er außerdem Goldene Schallplatten in Frankreich und Australien. 1995 erhielt Buckley mit dem Grand Prix International Du Disque eine begehrte französische Auszeichnung, die vor ihm schon Édith Piaf, Jacques Brel, Yves Montand, Bruce Springsteen, Leonard Cohen und Bob Dylan erhalten hatten.Nach Fertigstellung des Albums tourte Buckley 1995 und 1996 ausgiebig mit seinen Begleitmusikern Michael Tighe (Gitarre), Mick Grøndahl (Bass) und Matt Johnson (Schlagzeug) durch die USA, Kanada, Europa, Australien und Japan, wobei die Songs in den Liveauftritten weiterentwickelt und modifiziert wurden. Seine Eigenkomposition Eternal Life ging oft in das MC5-Cover Kick Out the Jams über. Mojo Pin wurde gelegentlich durch das Intro Chocolate erweitert. Der Alex Chilton-Song Kanga-Roo bot der Band Gelegenheit zu minutenlangem Jammen. Die im Jahr 2000 erschienene CD Mystery White Boy ist eine Zusammenstellung von Konzertmitschnitten. Sein Konzert im Olympia in Paris im Juli 1995, das 2001 vollständig auf CD (Live à l'Olympia) erschien, hielt Buckley selbst für sein bestes. Bei seinen Liveauftritten interpretierte Buckley wiederholt Lieder, die für Frauenstimmen geschrieben waren, aus dem Repertoire etwa von Nina Simone oder Nico, aber bei einer Gelegenheit auch die Arie der Dido aus der Oper Dido and Aeneas von Henry Purcell.Den offiziellen Tourneen folgte 1997 eine "Phantom"-Tour, bei der Buckley incognito unter jedes Mal anderem Namen auftrat, um neues Material für die folgende Platte ausprobieren zu können. Er begann mit Tom Verlaine als Produzenten die ersten Songs einzuspielen, war aber mit dem Ergebnis nicht zufrieden und beabsichtigte, wieder Andy Wallace als Produzenten zu gewinnen.Im Mai 1997 hielt sich Buckley in Memphis, Tennessee, auf, um in Ruhe an seinem zweiten Studioalbum My Sweetheart the Drunk zu arbeiten. Er mietete ein kleines Haus, in dem er allein eine Reihe von Demos aufnahm. Am Abend des 29. Mai, kurz bevor seine Bandkollegen Tighe, Grondahl und der neu verpflichtete Schlagzeuger Parker Kindred zu geplanten Aufnahmen eintrafen, machten er und ein Freund am Ufer des Wolf River Halt. Spontan ging Buckley – der dort auch schon bei früheren Gelegenheiten geschwommen war – voll bekleidet ins Wasser, während im Radio der Song Whole Lotta Love von Led Zeppelin ertönte und er mitsang. Er kam bis zur Mitte des Flusses, wo ihn die Bugwelle eines Schiffes unter Wasser zog und er dabei ertrank. Seine Leiche wurde erst fünf Tage später gefunden. Laut Obduktionsbericht befanden sich kein Alkohol oder andere Drogen in seinem Körper.
Die Vorarbeiten für das zweite Studioalbum wurden schließlich von seiner Mutter Mary Guibert, die seinen Nachlass verwaltet, unter dem Namen Sketches for My Sweetheart the Drunk als Doppelalbum herausgegeben. Tigue und Kindred aus Buckleys Band spielten später mit Joan Wasser in den Bands Those Bastard Souls bzw. Joan as Police Woman.
Quelle: wikipedia.org