Herwig Mitteregger Biographie Biographie
1976 stieg Mitteregger bei der Berliner Band Lokomotive Kreuzberg als Schlagzeuger und Perkussionist ein. Nach deren Auflösung im Folgejahr spielte er 1978 und 1979 mit der Nina Hagen Band zwei deutschsprachige, international erfolgreiche Alben ein. Da die vier Musiker (Herwig Mitteregger, Reinhold Heil, Manfred Praeker und Bernhard Potschka) sich mit der Sängerin Nina Hagen überwarfen, wurde das bereits vertraglich vereinbarte zweite Album "Unbehagen" zunächst instrumental eingespielt. Anschließend wurde Hagens Gesang in Abwesenheit der Musiker aufgenommen.
Nach dem endgültigen Bruch mit Nina Hagen gründeten die vier Musiker die West-Berliner Rockband Spliff (Synonym für Joint), in der Mitteregger Schlagzeug spielte und sang. Spliff veröffentlichte von 1980 bis 1984 vier Alben, darunter die als „Rock-Oper" aufgeführte "The Spliff Radio Show" mit Alf Klimek, Rik De Lisle und zwei weiteren Sängerinnen; außerdem das nach seiner Bestellnummer benannte Album "85555", das Spliff deutschlandweiten Erfolg bescherte und auch als englischsprachige Ausgabe erschien. Es folgte das Album "Herzlichen Glückwunsch".
Bereits vor der Auflösung der Band veröffentlichte Mitteregger 1983 sein erstes Solo-Album "Kein Mut - kein Mädchen", das er komplett alleine komponiert, getextet, produziert, eingespielt und eingesungen hatte. Mit der Band wurden noch der Soundtrack zum Film "Baby" von Uwe Friesner, die Musik zum Schimanski-Tatort "Zweierlei Blut", sowie das vierte Album "Schwarz auf Weiß" eingespielt. Eine für 1986 geplante fünfte Spliff-LP wurde aufgrund von Solo-Projekten der Bandmitglieder verworfen; die vier Mitglieder trennten sich nach der Abschiedstournee Ende 1984, wenngleich der Split der Band nie offiziell verkündet wurde. Seitdem veröffentlichte Mitteregger, der sich bald in Spanien niederließ und sich dort ein Tonstudio einrichtete, bis 1997 fünf weitere Alben, auf denen verschiedene Musiker mitspielten. 1985 war die Single "Immer mehr" erfolgreich.
Neben den erwähnten Projekten wirkte der Multiinstrumentalist unter anderem bei Ulla Meinecke, Manfred Maurenbrecher, Sternhagel, Michael Fitz und Cosa Rosa mit. Seit 1999 scheiterten zwei Comeback-Versuche mit Spliff bereits im Vorfeld.
Nach 1997 arbeitete Mitteregger in Spanien hauptsächlich als Komponist, trat nur noch selten in Deutschland auf und gründete eine Familie: 1999 wurde er Vater eines Sohnes. Seit 2006 wohnt er mit Ehefrau und Sohn in Hamburg, wo er wieder aktiv an eigenen Projekten arbeitet. Nach dem Ende Mai 2008 auf seinem eigens gegründeten Label „Manoscrito Music“ erschienenen Album „Insolito“, mit dem er seinen Stil aus der Phase Mitte der 1990er Jahre weiterentwickelt hat, fanden zunächst keine Live-Auftritte mit Band statt. Stattdessen erschien im Juni 2009 ein weiteres Album mit dem Titel „Fandango“, das auch eine neue Version des Spliff-Songs „Notausgang“ enthält.
Quelle: wikipedia.org