Hape Kerkeling Biographie Biographie

Kerkeling wurde als Sohn eines Tischlers und einer Floristin in Recklinghausen geboren. Nach dem Tod seiner Mutter zog der Achtjährige mit seinem Vater und seinem Bruder zu seinen Großeltern, bei denen er weiter aufwuchs. Die Familie seines Großvaters stammt aus den Niederlanden; daher kommt auch der Nachname.
Kerkeling legte 1984 sein Abitur am Marie-Curie-Gymnasium in Recklinghausen ab. Mit einigen Mitschülern brachte er unter dem Bandnamen Gesundfutter eine Schallplatte mit dem Titel Hawaii auf den Markt.
Hape Kerkelings Fernsehkarriere begann mit einem Misserfolg: 1977 bewarb sich der damals 12-Jährige bei Loriot für die Rolle des moppeligen Kindes Dicki (Zicke Zacke Hühnerkacke) im Sketch Weihnachten bei Hoppenstedts. Die Rolle erhielt jedoch Katja Bogdanski.
Seinen ersten TV-Auftritt hatte er mit 17 Jahren im Talentschuppen.
Er trat bei verschiedenen Talentwettbewerben auf und gewann 1983 den damals erstmals vergebenen Kabarettpreis ScharfrichterBeil. Auch arbeitete er für verschiedene Rundfunkanstalten, unter anderem für den WDR und den BR. Den Durchbruch schaffte Kerkeling 1984/85 in der Musik- und Ulk-Show Känguru. Zur gleichen Zeit trat er in Kerkelings Kinderstunde mit der bekannten Figur des Vorschulkindes Hannilein auf. Es folgten Gastauftritte und Sketche (unter anderem mit Margarethe Schreinemakers) in der Radio-Bremen-Sendung Extratour. In seinem Buch erwähnt Kerkeling, dass Otto Waalkes einen großen Beitrag zu seinem Karrierestart leistete, indem er ihn zur richtigen Zeit an richtiger Stelle den Leuten bekannt machte, ihn quasi in die Szene einführte.
In der Zeit von 1989 bis 1991 moderierte Kerkeling auch die Deutsche Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest in der ARD. Die deutsch-österreichische Fehde bei dieser Veranstaltung verleitete ihn immer zu der satirischen Begrüßung „… und auch an unsere Nachbarn in … Österreich“, die an die Begrüßung der DDR-Zuschauer im Westfernsehen erinnern sollte.1989 gestaltete Kerkeling zusammen mit dem Pianisten Achim Hagemann und Angelo Colagrossi als Co-Autor mit seiner medienkritischen Sendung Total Normal ein Comedy-Format, für das er mit der Goldenen Kamera, dem Adolf-Grimme-Preis und dem Bayerischen Fernsehpreis ausgezeichnet wurde. Zwei Aktionen sind auch Jahre nach dem Ende der Sendung in Erinnerung geblieben. Verkleidet als Königin Beatrix schaffte es Kerkeling am 25. April 1991, vor laufender Kamera in einem Wagen vor Eintreffen der echten Königin im Schloss Bellevue vorzufahren. Des Weiteren trug Kerkeling in der Maske eines polnischen Opernsängers zur Klavierbegleitung von Achim Hagemann ein „expressives Stück“ vor, eine Parodie auf Neue Musik, die in dem lauten und unvermittelten Ausruf „Hurz!“ mündete. Das nicht eingeweihte Publikum nahm die Darbietung ernst und ließ sich hinterher zu einer intellektuellen Diskussion über die Aussage des Stücks verleiten. Dabei wagte nur eine Teilnehmerin offen auszusprechen, dass sie mit seiner Darbietung überhaupt nichts anfangen konnte. Kerkeling antwortete daraufhin bewusst hochnäsig, dass ihr wohl „der intellektuelle Zugang“ fehle. Hurz! erschien 1992 als Single. Das Mottolied einer anderen Folge, Das ganze Leben ist ein Quiz, schaffte als Single-Veröffentlichung den Einstieg in die deutschen Hitlisten.
Am 10. Dezember 1991 outete der Filmemacher Rosa von Praunheim Kerkeling und andere Prominente in der RTLplus-Talkshow Explosiv – Der heiße Stuhl als homosexuell. Den daraufhin einsetzenden Medienrummel, vor allem in der Boulevardpresse, kommentierte Hape Kerkeling mit den Worten:
„Sensiblere Naturen als ich hätten sich jetzt wahrscheinlich mit dem Fön in die Badewanne gelegt. Was soll's. Morgen werden sie eine andere Sau durchs Dorf treiben.“
1992 lehnte Kerkeling ein Angebot des ZDF ab, die Nachfolge von Thomas Gottschalk als Moderator der Samstagabendshow Wetten, dass..? zu übernehmen. Stattdessen erschien 1993 Kerkelings erster Kinofilm, die Satire Kein Pardon, für die er gleichzeitig als Regisseur und Schauspieler tätig war und an deren Drehbuch er mitschrieb. Der Plot wurde 2011 als Bühnenfassung Kein Pardon – Das Musical uraufgeführt.
Danach kehrte der bis dahin erfolgsverwöhnte Entertainer zurück zum Fernsehen. Zunächst ging er mit der Sendung Cheese (Januar bis April 1994, 13 Folgen), der ein ähnliches Konzept wie Total Normal zugrunde lag, zum Privatsender RTL. Nach diesem ersten Misserfolg in Kerkelings Karriere wechselte er wieder zurück zur ARD und präsentierte dort drei weitere erfolglose Formate: Warmumsherz (Oktober bis Dezember 1995, 6 Folgen), Zappenduster (Januar bis April 1997, 13 Folgen) und Gisbert (Mai bis Juni 1999, 6 Folgen).
Während der Zeit drehte Kerkeling weiterhin mehrere Fernsehfilme: Club Las Piranjas (1995), Willi und die Windzors (1996) und Die Oma ist tot (1997).
Erst 1999 war Kerkeling mit der Sat.1-Sendung Darüber lacht die Welt wieder im Fernsehen erfolgreich. Mit einem „Knopf im Ohr“ unterstützt von Schachmeisterin Elisabeth Pähtz spielte er verkleidet als iranischer Großmeister Mehdi Mikamahdav Simultanschach gegen die Schacherstligisten des FC Bayern München. Er trat als finnischer Sänger der fiktiven Rapgruppe R.I.P. Uli in der VIVA-Sendung Interaktiv bei Milka Loff Fernandes und als Kleingärtner Rico Mielke in einer Diskussionssendung von Heinrich Lummer auf. In einer weiteren Aktion trat er als litauischer Fußballtrainer Albertas Klimawiszys auf, der den damaligen Trainer Klaus Augenthaler beim Grazer AK ablösen sollte.
Für den Sender Sat.1 moderierte er mehrmals die alljährliche Spenden-Gala für die Deutsche AIDS-Stiftung.
Auf dem Parteitag der CDU im Mai 2000 versuchte er, verkleidet als italienischer Eisverkäufer, Angela Merkel einen Eisbecher „Copacabana“ zu servieren, während sie am Podium vor dem gesamten Saal sprach.
Die Entfernung seiner Gallenblase und ein Hörsturz veranlassten Kerkeling zu einer kurzen Auszeit. Im Juni und Juli 2001 pilgerte Kerkeling ca. 630 Kilometer auf dem nordspanischen Jakobsweg nach Santiago de Compostela. Diese Reise ist Gegenstand seines Buches Ich bin dann mal weg.
Für die Moderation von Die 70er Show auf RTL wurde er 2003 mit dem Deutschen Fernsehpreis in der Kategorie Beste Moderation Unterhaltung ausgezeichnet.
2003 drehte Kerkeling erneut einen Kinofilm mit dem Titel Samba in Mettmann, der im nordrhein-westfälischen Mettmann spielt. Der Film floppte bei seiner Uraufführung im Januar 2004 in den Kinos und war kommerziell deutlich weniger erfolgreich als Kein Pardon, wurde aber bei RTL mit Erfolg ausgestrahlt und brachte dem Kölner Sender einen Marktanteil von 23,5 % in der werberelevanten Zielgruppe.
Im Mai 2004 und im Mai 2005 moderierte er bei RTL den Großen Deutsch-Test sowie im Oktober 2004 den Großen Deutschlandtest.
Vom Frühjahr 2005 bis März 2006 moderierte Kerkeling die von Günther Jauchs Produktionsfirma i&u TV produzierte Show Hape trifft!, die bei RTL saisonal ausgestrahlt wurde. Bisher wurde jeweils eine Staffel mit wöchentlichen Sendungen im Frühjahr und im Herbst gesendet. In der Sendung traf Kerkeling auf deutsche und internationale Stars und verkleidete sich u. a. als rasender Reporter Horst Schlämmer, als Schwabe Siggi Schwäbli und als niederländische Paartherapeutin Evje van Dampen. Die Show wurde im NOB Studio 8 in Hürth bei Köln produziert.
Im April und im Mai 2006 moderierte er zusammen mit Nazan Eckes die Live-Show Let’s Dance. In einem Interview mit der Wochenzeitung Die Zeit sagt Kerkeling im Nachhinein, dass er die Moderation von Let’s Dance wegen der Medienschelte um Heide Simonis abgebrochen hätte, wenn ihn die Vertragsbedingungen mit dem Sender nicht zum Weitermachen gezwungen hätten. Trotzdem moderierte er vom 14. Mai bis zum 30. Juni 2007 gemeinsam mit Nazan Eckes auch die zweite Staffel von Let’s Dance.
Kerkeling ist seit Jahren mit verschiedenen Bühnenprogrammen auf Tournee. Seine letzte Tournee mit dem Programm Wieder auf Tour endete im Dezember 2006. Seine Live-Aufzeichnung Hape Kerkeling Live! erschien im März 2007 auf DVD.
Kerkeling veröffentlichte im Mai 2006 sein Buch Ich bin dann mal weg über seine Pilgerreise auf dem Jakobsweg im Jahr 2001, das zum meistverkauften Buch des Jahres 2006 (über zwei Millionen verkaufte Exemplare) in Deutschland wurde. Bis zum Mai 2008 wurden mehr als drei Millionen Exemplare verkauft. Darin konkretisiert er sein ganz persönliches Glaubenserlebnis mit dem Ausruf „Ich habe Gott getroffen!“. In einem Zeitungsinterview deutete er an, sich erneut für längere Zeit aus dem Fernseh-Geschäft zurückzuziehen, um sich einem Buchprojekt zu widmen und an neuen Ideen zu arbeiten.
Von April 2008 bis Juni 2008 lief auf RTL seine neue Sendung Hallo Taxi. Sie war weniger erfolgreich.
Im Juni 2008 synchronisierte Kerkeling die Rolle des Pandabären Po im Animationsfilm Kung Fu Panda.
Kerkeling mit der Besetzung von Ein Mann, ein Fjord!
Das ZDF verfilmte ab Mai 2008 Kerkelings Hörbuch Ein Mann, ein Fjord!. Regie führt Angelo Colagrossi, das Drehbuch stammt von Hape Kerkeling, Angelo Colagrossi und Angelina Maccarone. Neben Jürgen Tarrach, Anneke Kim Sarnau, Matthias Brandt und Horst Krause ist Kerkeling in den Rollen von Horst Schlämmer, Uschi Blum und Gisela zu sehen. Der Film wurde am 21. Januar 2009 im ZDF ausgestrahlt.
Am 28. Februar 2009 trat er als „Uschi Blum“ in der Fernsehsendung Wetten dass..? auf und sang sein neues Lied Sklavin der Liebe.
Hape Kerkeling nahm am 25. September 2009 zum 10-jährigen Jubiläum am Prominenten-Special von Wer wird Millionär teil und erspielte 125.000 Euro für die Deutsche AIDS-Stiftung.
Seit dem Jahr 2010 moderiert er die Verleihung der Goldenen Kamera im ZDF. Im Mai 2010 nahm er als Präsident der fünfköpfigen Jury und Präsentator der Punktevergabe von Deutschland am Eurovision Song Contest 2010 teil. Am 17. Dezember 2010 strahlte RTL Kerkelings Show Hapes zauberhafte Weihnachten aus, zu der am 3. Dezember 2010 eine gleichnamige Audio-CD mit den Liedern der Show erschien.
Kerkeling äußerte sich wiederholt zu spirituellen Themen. Hierfür stand er wiederholt unter Kritik. Die Sektenbeobachterin Ursula Caberta äußerte sich in ihrem Schwarzbuch Esoterik auch zu Kerkeling. Demnach floriere die Esoterikbranche mit ihren heilsamen Steinen, Armbändern, Meditationsseminaren und Aurabesprechungen auch deshalb, weil viele Prominente ihre spirituellen Höhenflüge „herumposaunen“. Wenn Hape Kerkeling, den sie sehr schätze, sich als „Buddhist mit christlichem Überbau“ bezeichne, befeuere das viele verunsicherte Menschen darin, sich ihre eigene Religion zusammenzubasteln.
Anfang September 2011 wurde bekannt, dass Kerkeling im ZDF den Jahresrückblick Menschen 2011 moderieren und im Rahmen der Sendereihe Terra X durch die sechsteilige Dokumentation „Unterwegs in der Weltgeschichte“ führen wird.
Mitte Oktober 2011 äußerte ZDF-Programmdirektor Thomas Bellut, Kerkeling sei für ihn die erste Wahl als Nachfolger von Thomas Gottschalk als Moderator der Sendung Wetten, dass..?. Am 5. November 2011 erklärte Kerkeling allerdings während einer Ausgabe der Show, dass er die Moderation der Sendung nicht übernehmen werde. Er begründete seine Entscheidung damit, sich mehr auf seine aktuellen Projekte konzentrieren zu wollen.
Quelle: wikipedia.org