Entombed Biographie Biographie
Gründungsmitglieder von Nihilist waren die damals etwa 15-jährigen späteren Entombed-Mitglieder Nicke Andersson und Alex Hellid sowie Bassist Leif „Leffe“ Cuzner. In wechselnden Besetzungen, mit Ulf „Uffe“ Cederlund an der Gitarre, dem Sänger Lars-Göran Petrov und Johnny Hedlund (Bass, später bei Unleashed) wurden insgesamt drei Demos aufgenommen. Bereits das im Dezember 1988 mit Tomas Skogsberg im Sunlight Studio aufgenommene Only Shreds Remain zirkulierte in europäischen Metal-Tape-Trader-Kreisen, die damals eher von britischen und amerikanischen Bands bestimmt waren. Während eines Auftritts im Vorprogramm von Napalm Death in Stockholm gab die Band ein Demo-Exemplar einem Vertreter von Earache Records, wo Entombed später unterschrieben. Nach den Aufnahmen zum Drowned-Demo, denen im August 1989 der Ausstieg Hedlunds folgte, lösten sich Nihilist auf, um sich wenig später als Entombed neu zu gründen.
In der Besetzung Andersson, Cederlund und Petrov nahm die Band am 23. September 1989 mit But Life Goes On wiederum im Sunlight Studio mit Skogsberg das erste Demo unter dem neuen Namen Entombed auf. Am Bass war jetzt zudem David Blomquist zu hören, der jedoch nach den Demo-Aufnahmen zu Dismember zurückkehrte. Alex Hellid stieß erst nach den Aufnahmen wieder dazu.Wenige Monate später, im Dezember 1989, arbeiteten Entombed erneut im gewohnten Studio mit Skogsberg am Debütalbum Left Hand Path, das zu einem guten Teil überarbeitete Nihilist-Stücke beinhaltete. Mit Lars Rosenberg kam nach dem Album, auf dem sich Andersson und Cederlund die Bassspuren teilen, ein neuer Bassist in die Band. Das im Juni 1990 erschienene Album erhielt gute Kritiken und ist später als „Death-Metal-Klassiker“ und als „Referenzwerk in Sachen schwedischen Death Metals“ bezeichnet worden. Das Video zum Titelstück erhielt auch Airplay, u.a. bei MTVs Headbangers Ball.
Das zweite Album Clandestine erschien im November 1991. Ihm waren Dissonanzen zwischen Schlagzeuger Andersson und Sänger Petrov vorausgegangen, worauf letzterer die Band verlassen musste. Zunächst glaubten Entombed, in Orvar Säfström von Nirvana 2002, der die Anfang 1991 erschienene Crawl-EP einsang, einen Ersatz gefunden zu haben. Nicke Andersson bezeichnete die Veröffentlichung aber im Nachhinein als „nicht wirklich Entombed“ und übernahm auf Clandestine kurz darauf selbst den Gesang. Der kurzfristig während der laufenden Produktion von der befreundeten Band Carnage verpflichtete Johnny Dordevic konnte wenig mehr einbringen als seinen Namen im CD-Booklet und den Auftritt im Video zu Stranger Aeons, denn zur Gods-of-Grind-Tournee mit den Labelkollegen Carcass, Cathedral und Confessor 1992 wurde Petrov zurückgeholt. Auf dieser Tour wurde am 18. März des Jahres auch die Show aufgenommen, die auf der später veröffentlichten Live-CD bzw. DVD Monkey Puss zu sehen ist.
Nach der Gods-of-Grind-Tournee vollzog die Band einen Wechsel in ihrem Songwriting hin zu rockigeren Titeln mit eingängigeren Strukturen. Ende 1992/Anfang 1993 entstand das Album Wolverine Blues, das sich durch die vorab veröffentlichte Hollowman-EP ankündigte, bevor es im Oktober 1993 erschien. Die EP enthielt bereits eine Instrumentalversion des Titelstücks des kommenden Albums sowie das ebenfalls instrumentale Hellraiser, das auf der Musik von Christopher Young und Samples des gleichnamigen Films basiert. Es folgte 1994 eine Europatour mit Napalm Death. 1995 trennte sich die Band von Bassist Lars Rosenberg, nachdem dieser eine Tour mit Therion einem Auftritt mit Entombed in Hultsfred vorzog. Der bei Grave ausgestiegene Jörgen Sandström ersetzte ihn.
Dass bis zum Erscheinen des nächsten Albums im Frühjahr 1997 beinahe vier Jahre vergingen, lag an dem zwischenzeitlichen Wechsel des Labels. Entombed verkauften zu dieser Zeit etwa 200.000 Einheiten pro Album, was die Begehrlichkeiten größerer Plattenfirmen weckte. Zunächst unterschrieb die Band bei EastWest − doch diese Partnerschaft war nicht von Erfolg gekrönt, da die Plattenfirma die neue Platte nicht veröffentlichte. So mussten Entombed die Rechte an den Liedern zunächst zurückkaufen und brachten das Album dann auf dem selbst gegründeten Label Threeman Recordings heraus, mit unterschiedlichen Vertriebsdeals, u.a. durch Music for Nations. Auch To Ride, Shoot Straight and Speak the Truth erhielt positive Resonanzen, doch Schlagzeuger Nicke Andersson widmete sich nach der Veröffentlichung der Platte seiner bereits drei Jahre zuvor gegründeten Band The Hellacopters und verließ Entombed. Obwohl in Peter Stjärnvind alsbald Ersatz am Schlagzeug gefunden war, waren Anderssons Songwriting-Qualitäten nicht sofort zu kompensieren, was sich insbesondere 1998 auf dem erstmals nicht von Tomas Skogsberg sondern von Daniel Rey produzierten Studioalbum Same Difference zeigte. 1998 erschien auch die erste Live-CD der Band, Monkey Puss: Live in London, die 2001 auch als DVD veröffentlicht wurde, eine Aufnahme aus dem Londoner Astoria Club.
Dem Same-Difference-Album folgte 1999 die auf Man’s Ruin Records veröffentlichte Cover-EP Black Juju, die etwa das Titelstück von Alice Cooper sowie Lieder von Bob Dylan, Twisted Sister oder The Dwarves in den Entombed-Stil transformierte. Die letzten vier Stücke wurden allerdings bereits auf der Wreckage-EP 1997 veröffentlicht, die das To-Ride-Album begleitete.
2000 ging die Band mit Uprising wieder etwas zu den Wurzeln zurück. Die Platte wurde im Herbst 1999 in nur 18 Tagen in den Das-Boot-Studios in Stockholm mit Nico Elgstrand aufgenommen. Das auf dem Vorgängeralbum kritisierte Songwriting, das nun zu guten Teilen von Cederlund übernommen wurde, wurde von Kritikern als gelungener bewertet als auf dem vorangegangen Album.
Der Schritt zum Metal zurück folgte auf Morning Star (September 2001). Einige Rezensenten sprachen von der „Wiedergeburt einer Metal-Legende“ und einem „würdigen Nachfolger“ der Wolverine Blues. Die selbstproduzierte Platte wurde erneut mit Nico Elgstrand aufgenommen.
Im März 2002 veranstalteten Entombed ein ungewöhnliches Konzert: Im Königlichen Opernhaus Stockholm tanzten in Zusammenarbeit mit den Performancekünstlern Carina Reich und Bogdan Szyberb Balletttänzer zur brachialen Live-Musik der Band. Die CD Unreal Estate, ein Mitschnitt dieses künstlerischen Experiments, wurde erst 2004 veröffentlicht und gilt als die meistverkaufte Entombed-CD in Deutschland. 2002 erschien zudem ein Compilation-Doppelalbum mit dem Titel Sons of Satan Praise the Lord, das Coverversionen aus der Zeit zwischen 1993 und 1999 beinhaltete, darunter neben den bereits genannten Künstlern unter anderem Kiss, King Crimson, Misfits, S. O. D., Venom, Stiff Little Fingers und Lee Hazlewood.
Entgegen den Erwartungen derjenigen, die nach Morning Star auf eine Death-Metal-Rückkehr gehofft hatten, tendierte Inferno im Mai 2003 wieder in mehr in Rock-’n’-Roll-Gefilde des Uprising-Albums. Die von Per Gunnerfeldt gemeinsam mit der Band produzierte Platte war aber im Gegensatz dazu rau und basslastig ausgefallen. Von den Kritikern durchaus gelobt, rief sie bei den Fans zum Teil verhaltene Reaktionen hervor. In der Folge tourte die Band ausgiebig, in Europa mit Nine und Disfear, in den USA mit King Diamond.
Beginnend im Januar 2004 mit Bassist Jörgen Sandström, der u.a. bei Vicious Art eine neue Herausforderung suchte, mussten Entombed einen personellen Aderlass verkraften. Für Sandström griff der bereits bekannte Nico Elgstrand zum Bass, der bereits die Australien-Tour mit Daysend im April 2004 bestritt, ebenso wie die US-Tour mit Pro-Pain und Crowbar im Februar 2005. Nachdem Ur-Mitglied „Uffe“ Cederlund mit Disfear getourt hatte und deshalb auf einem Festival in Schweden aushilfsweise Nicke Andersson für ihn eingesprungen war, musste Uffe die Band im September 2005 wegen fehlenden Engagements verlassen. 2006 kam es zur Trennung von Schlagzeuger Peter Stjärnvind, der sich auf Nifelheim konzentrieren wollte. Als Ersatz kam Olle Dahlstedt, zuvor bei Misery Loves Co., zur Band.
Am 6. Juni 2006 wurde dann die EP When in Sodom veröffentlicht, die zeigte, dass Entombed auch mit einem Gitarristen funktionierten, wodurch Hellid und Petrov mehr in den Vordergrund traten. Die von der Band selbstproduzierte Platte ging ähnlich wie 1993 die Hollowman-EP dem eigentlichen Album Serpent Saints – The Ten Amendments, das am 9. Juli 2007 erschien, voraus. 2008 tourten Entombed u.a. mit Misery Speaks in Europa, 2009 war die Band in Mittel- und Südamerika unterwegs, um am Ende des Jahres nach Europa, u.a. Deutschland und Österreich, zurückzukehren.
2010 ging Entombed gemeinsam mit der Rockabilly- und Metal-Band Volbeat und der Vorband The Kandidate auf deren Europa-Tournee. Im Herbst 2010 stieg Victor Brandt als neuer Bassist bei der Band ein, während Nico Elgstrand vom Bass an die zweite Gitarre wechselte. Damit hatten Entombed wieder fünf Mitglieder, nachdem sie fünf Jahre lang zu viert gespielt hatten.
Quelle: wikipedia.org