Clutch Biographie Biographie
Auf der Earache-Kompilation Naive vom Juli 1992, auf der sieben Bands mit je zwei Liedern vorgestellt wurden, war Clutch mit einem auf der EP veröffentlichten sowie einem unveröffentlichten vertreten. Diese beiden Aufnahmen fanden jedoch keine große Verbreitung, da die Coverabbildung einer Evian-Flasche nachempfunden war, wogegen der Getränkehersteller klagte und ein Vertriebsverbot erreichte. Sie erschienen 2005 noch einmal auf der Frühwerk-Kompilation Pitchfork & Lost Needles. In Verbindung mit reger Auftrittsaktivität weckten die vorgelegten Kompositionen das Interesse einiger großer Firmen, von denen Eastwest den Zuschlag erhielt.
1993 erschien Transnational Speedway League: Anthems, Anecdotes and Undeniable Truths und Eastwest schickte ihren Neuzugang weiter auf Tournee, unter anderem mit Corrosion of Conformity, Therapy?, Fu Manchu und Karma to Burn. Anschließend gab ihn das Label an die Schwesterfirma Elektra Records ab, wo 1995 der schlicht Clutch betitelte Nachfolger erschien. Nach der ersten Platte habe man das Material so oft gespielt, erklärte Tim Sult 2007, dass man es aus Gründen der Langeweile-Abwendung dauernd abgewandelt habe: Hier wurde ein Intro angefügt, dort ein Solo verändert, bisweilen wurden auch neue Liedübergänge geschaffen und so weiter. Diese neuen Sequenzen konnten dann im zweiten Album untergebracht werden. Trotz eines Absatzes von rund 100.000 Exemplaren für jedes Album hielt kein Label lange an der Band fest. Columbia Records veröffentlichte das nächste. Es heißt The Elephant Riders und nimmt damit Bezug auf das Kuriosum, dass im amerikanischen Bürgerkrieg Elefanten eingesetzt wurden. Die republikanische Partei verwendet seitdem den Elefanten als Parteiemblem. Obwohl Columbia keinen Promotionaufwand betrieb, verkaufte sich auch dieses Album, drei Jahre nach dem letzten, respektabel. Bereits ein Jahr später lag Jam Room vor, diesmal war Spitfire Records an der Reihe gewesen.
Clutch verstand sich schon immer als Liveband und konnte dies mittels intensivem Touren sowie allen Kategorien von Auftrittsorten, von der Bar bis zur Arena, belegen. Auf Tonträgern wollte den Musikern derselbe Klang, den sie von der Bühne so liebten, nicht gelingen. Für das 2001 im Auftrag von (Atlantic Records) fertiggestellte Album Pure Rock Fury hatte man eigene Live-Schnipsel herangezogen und eingebaut, denn sie hatten es wieder nicht geschafft, ihren Wunschklang im Studio zu erzeugen. Neu waren auch die Gastmusiker: Sixty Watt Shaman, The-Obsessed-Sänger Scott „Wino“ Weinrich und allen voran Mountains Leslie West. West war mit Clutch bei einem Iron-Maiden-Konzert in New York in Kontakt gekommen. Tim Sult und er outeten sich dort als gegenseitige Fans. Das Resultat war nun ein Solo von West im Lied Immortal.
Hiernach gab es die ersten Live-Veröffentlichungen der Band, zusammenfallend mit weiten Konzertreisen durch die USA, in Europa und nach Japan im Bunde mit beispielsweise den Deftones und System of a Down. Im Dezember 2004 erschien – wieder bei einem anderen Label – Blast Tyrant. Das Album, das mit Akustik-Gitarren-Passagen aufwartet, wurde überwiegend in des Schlagzeugers Heimstudio in Maryland und teilweise in New Jersey aufgenommen. Die erste – und bislang einzige – Besetzungsänderung vollzog sich schleichend, weil der Organist Mick Schauer 2004 nur zum Live-Aufgebot gehörte und wenig später erst fest in die Band integriert wurde und auch an den zwei folgenden Alben mitwirkte. Zunächst war das Robot Hive / Exodus, aufgenommen in Woodstock. Abgesehen von der Bonustrack-Ausgabe endet es bluesig mit einem Stück aus der Feder von Mississippi Fred McDowell und der Coverversion Who’s been Talking von Howlin’ Wolf.
Im Herbst 2006 begab sich die Band zusammen mit Produzent Joe Barresi (Kyuss, Queens of the Stone Age, Melvins, Tool) ins Studio, um From Beale Street to Oblivion einzuspielen. Sie fand ein Rezept, wie man „live“ klingen kann, nämlich jedes Lied am Stück aufzunehmen, nicht häppchenweise. Ferner auf Übertechnisierung, wie sie heutige digitale Produktionen mit sich bringen, zu verzichten. Dafür griff man auf ein altes Verfahren, die so genannte „Bandmaschine“, zurück. In den Läden stand das Werk im März 2007. Der Refrain des Liedes Electric Worry fand später im Trailer des Survival Horror Games Left 4 Dead 2 Verwendung.
Die Verbindung mit dem Label DRT Entertainment hielt drei Alben lang, doch dann widerte die Band dessen Kommerzgedanke an. Es folgte die Gründung einer eigenen Plattenfirma, die „Weathermaker Music“ genannt wurde. Dort erschien 2008 die Medienkombination Full Fathom Five: Audio Field Recordings 2007–2008 (Live) mit Hör- und Sehproben von Shows in New Jersey, Pittsburgh und Sydney, genauso wie alle nachfolgenden regulären Veröffentlichungen von Clutch und dem seit Ende der 1990er nebenher laufenden Psychedelic-Instrumentalprojekt The Bakerton Group. Zwischen den Veröffentlichungsterminen von Strange Cousins from the West (2009) und Earth Rocker (2013) lagen vier Jahre. Die Vorbereitungszeit für Earth Rocker war ungewöhnlich lang, dafür gingen die Musiker vollends vorbereitet ins Studio, im Gegensatz zu früher, als sie noch am Aufnahmeort Melodien, Texte und Arrangements entwickelt hatten. Das Album stieg auf #15 in die Billboard-Charts ein – die bislang höchste Platzierung der Band.
Quelle: wikipedia.com