Barbara Thalheim Biographie Biographie

Barbara Thalheim ist eine deutsche Sängerin und Liedermacherin und war inoffizielle Mitarbeiterin der DDR-Staatssicherheit.
Barbara Thalheim wurde als Tochter eines deutschen Kommunisten geboren, der das KZ Dachau überlebte und später im Kulturbetrieb der DDR arbeitete. Sie absolvierte 1972 das Studium der Unterhaltungskunst an der Berliner Hochschule für Musik „Hanns Eisler“. 1970 bis 1972 war sie Sängerin in der „Chansongruppe Berlin“, veröffentlichte in dieser Zeit bei der staatlichen Schallplattenfirma AMIGA ihre erste Single. Ihre nächste Band war ein klassisches Streichquartett, mit dem sie bis 1980 zusammenarbeitete. Seit 1977 hatte sie regelmäßig Gastspiele in der Bundesrepublik, Sowjetunion, Bulgarien, Schweden, Finnland, Dänemark, Schweiz und Frankreich, veröffentlichte aber auch weiter Schallplatten in der DDR. Die beiden ersten LPs – Lebenslauf und Was fang ich mit mir an … – erschienen in Lizenz auch in der Bundesrepublik Deutschland. Bis 1993 schrieb Fritz-Jochen Kopka, mit dem sie 25 Jahre zusammenlebte und zwei Töchter hat, die Texte ihrer Lieder. Sie stand gemeinsam mit Georges Moustaki, Konstantin Wecker, Herman van Veen, Hanns Dieter Hüsch, Marek Grechuta, Hana Hegerová, Georg Danzer u. a. auf der Bühne. Laut ihrem Musikverlag „pläne“ gilt Barbara Thalheim heute als eine der besten Chansonsängerinnen Deutschlands.
1980 protestierte sie mit einem in bundesdeutschen Medien veröffentlichten Text gegen das von der SED-Führung zwischenzeitlich verhängte Auftrittsverbot von DDR-Künstlern in Westeuropa. Daraufhin wurde sie aus der SED ausgeschlossen und wiederholt mit Auftrittsverboten belegt. Nach einer längeren Pause konnte sie jedoch mit einer neuen Band und neuen Programmen wieder LPs bei Amiga aufnehmen sowie die DDR im Westen mit Konzerten und in Talkshows vertreten.
1990 ging sie mit der ostdeutschen Rockband Pankow auf Tournee, mit der sie die CD Ende der Märchen produzierte.
Ab 1993 arbeitete sie mit dem französischen Komponisten und Akkordeonisten Jean Pacalet zusammen, der im Sommer 2011 starb. Seit 2001 entstehen die Texte zu ihren Liedern in enger Zusammenarbeit mit dem Dresdner Dichter Michael Wüstefeld.
1995 gab sie bekannt, in Zukunft nicht mehr als Sängerin auftreten zu wollen, und ging auf Bühnen-Abschiedstournee. Anschließend gründete sie ein Kultur- und Management-Büro und organisierte u. a. für den Berliner Senat das Sommerfestival Schaustelle Berlin. Nach schwerer Erkrankung kam es 1999 zum „Rücktritt vom Rücktritt“ und sie ging mit neuen Liedern wieder auf Tournee mit Jean Pacalet und Band und wirkte in Theaterproduktionen mit.
Im Frühjahr 2012 war die Liedermacherin ein Vierteljahr Stipendiatin des Kulturministeriums Niedersachsen im Künstlerhof Schreyahn, Wendland. Dort entstanden neue Lieder, mit denen sie wieder unterwegs ist. Im Dezember 2012 war Barbara Thalheim zu Konzerten in Chile.
Quelle: wikipedia.org
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