Böhse Onkelz Biographie Biographie

1979 bis 1981: Gründung
Inspiriert durch Bands wie The Clash oder The Stranglers, gründeten die Jugendlichen Stephan Weidner, Kevin Richard Russell und Peter „Pe“ Schorowsky am 25. November 1980 in Hösbach (Unterfranken) die Band Böhse Onkelz.Den Bandnamen gaben ihnen einige Kinder aus der Nachbarschaft, als sie ihre jüngeren Geschwister mit den Worten: „… Vorsicht, da sind die bösen Onkels! …“ davor warnten, dass diese ihnen den Schlitten wegnehmen würden. Zuvor nannte sich die Gruppe zwei Wochen lang Beulenpest.
1981 trat Matthias „Gonzo“ Röhr der Band bei. Dieser hatte zuvor in der Punk-Gruppe Antikörper Gitarre gespielt und brachte somit Erfahrung in die musikalisch unerfahrene Band. Zunächst spielte Schorowsky das Schlagzeug, Weidner die Gitarre, Röhr den Bass und Russell übernahm den Gesang. Kurz vor der ersten Aufnahme zum Sampler Soundtrack zum Untergang Vol. II tauschten Röhr und Weidner die Instrumente.
Die Band war anfangs in Frankfurt am Main aktiv. Erste Konzerte fanden im Verlaufe des Jahres 1981 im Jugendclub Juz Bockenheim, in der Batschkapp und im türkischen Familienzentrum am Wiesenhüttenplatz in der Nähe des Hauptbahnhofs zusammen mit anderen jugendlichen Punk-Bands statt.
Während des letztgenannten Konzertes am 14. November 1981 wurde unter anderem das später vielfach von den Medien kritisierte, ausländerfeindliche Lied Türken raus gespielt. Nach Aussage der Band wurde es vom Publikum wegen der Primitivität des Textes nicht ernst genommen.Die ersten Konzertberichte stammen aus Punk-Fanzines. Patrick Orth, ein Beobachter des Konzertes am 19. Juni 1981 im Juz Bockenheim und späterer Manager der Band Die Toten Hosen, gab in einem 2005 veröffentlichten Interview rückblickend an, dass zu dieser Zeit in der Frankfurter Punkszene die Koketterie mit Nazi-Symbolik weit verbreitet gewesen sei. Die geschah mit dem Ziel, die Feindbilder Hippie- und Alternativ-Kultur zu provozieren. Die Jugendlichen hätten damals die späteren Probleme mit Rechtsextremismus in Deutschland nicht abzusehen vermocht.
1981 bis 1986: Die Jahre in der Skinhead-Szene und Indizierung
Nach der ersten Demoaufnahme von 1981, die das Stück Türken raus enthielt, nahm die Band noch im selben Jahr ihre erste Single Kill the Hippies – Oi auf und steuerte zwei Lieder zum politisch eher linken Punk-Sampler Soundtracks zum Untergang 2 bei, der 1982 erschien. Nachdem die ursprünglich weitgehend unpolitische Punk-Szene immer weiter nach links rückte und andererseits von den Medien versucht wurde, den ursprünglich unangepassten, rebellischen Punk zu einem reinen Modetrend zu kommerzialisieren, verloren die Onkelz das Interesse an dieser Subkultur und orientierten sich immer mehr an der Oi!-Bewegung. Dort sahen sie die Möglichkeit, weiterhin unangepasste, rebellische Musik zu machen, ohne sich politisch vereinnahmen zu lassen.
1983 erschien die zweite Demokassette in einer Auflage von etwa 100 Stück. Diese enthielt das zweite Lied mit ausländerfeindlichem Inhalt Deutschland den Deutschen.Sie verbreitete sich schnell durch Kopieren in der Skinhead-Szene. Im Sommer des selben Jahres fand das erste Konzert der Band vor Skinhead-Publikum im KdF-Bunker, einem alten Fabrikgebäude, das der Band Kraft durch Froide als Proberaum diente, in Berlin statt.Bei diesem Auftritt vor ungefähr 50 Zuschauern wurde das Lied Türken raus zum letzten und das Lied Deutschland den Deutschen zum einzigen Mal live gespielt.
Anfang Mai 1984 folgte die Veröffentlichung des ersten Studioalbums Der nette Mann über das Label Rock-O-Rama, dessen Fokus zu diesem Zeitpunkt noch auf Punk- und New-Wave-Musik lag. Auf diesem Album befanden sich auch die Lieder Stolz und Deutschland, die den Onkelz einen verstärkten Kultstatus in der Skinhead-Szene einbrachten. Am 15. August 1986 wurde Der nette Mann von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften (BPjS) indiziert. Dies geschah zum einen wegen zweier, laut Urteil der BPjS, „tendenziell nationalsozialistischer“ bzw. die „Inhalte des Nationalsozialismus unreflektiert übernehmender“ Texte (Frankreich '84 und Böhse Onkelz), zum anderen wegen eines „pornografischen“ Liedes (Mädchen) sowie drei gewaltverherrlichenden Titeln (Dr. Martens-Beat, Fußball und Gewalt und Der nette Mann). Kurze Zeit später wurde durch das Amtsgericht Brühl das Album bundesweit wegen Gewaltverherrlichung (§ 131 Abs. 1 StGB) beschlagnahmt, was ein Totalverbot, das Album zu verbreiten, auch an Erwachsene darstellte. Der nette Mann verkaufte sich bis zum Verbot mäßig, die Anfangsauflage betrug 1000 Exemplare, verbreitete sich jedoch schnell durch Schwarzkopien in der Oi!-Szene. Erst nach dem Verbot wurde die breitere Öffentlichkeit auf das Album aufmerksam.
Im Herbst des Jahres 1984 wirkten die Onkelz im Rahmen eines Live-Auftritts im Berliner Loft in dem Fernsehfilm Zagarbata von Tabea Blumenschein mit, welcher sich mit der frühen Skinhead- und Punk-Bewegung Anfang der 80er Jahre in Deutschland beschäftigt und am 19. Mai 1985 veröffentlicht wurde.
Ende des Jahres 1984 begannen Weidner, Röhr und Schorowsky sich langsam von der Skinhead-Szene zu distanzieren, da sie sich zu sehr in ihrer Freiheit zum Beispiel durch bestimmte Dresscodes eingeschränkt fühlten.Zudem wies Weidner 1986 rückblickend darauf hin, dass es „Vorfälle“ gegeben habe, „mit denen wir uns nicht identifizieren können“ und die Band keine Lust mehr darauf gehabt habe, sich „in eine Ecke drängen zu lassen, aus der wir nicht mehr herauskommen“. Russell dagegen identifizierte sich noch bis zum Ende des Jahres 1985 stark mit der Skinheadkultur.
Parallel wurde auch die Trennung vom Label Rock-O-Rama beschlossen, da dieses immer mehr durch neonazistische Veröffentlichungen, beginnend ab dem Jahre 1984 mit Veröffentlichungen von Bands wie zum Beispiel Skrewdriver, Skullhead oder Brutal Attack, auffiel und die Onkelz darüber hinaus finanzielle Differenzen mit dem Label-Chef Herbert Egoldt hatten. Trotzdem musste die Band ihren Plattenvertrag über insgesamt drei Alben erfüllen und veröffentlichte 1985 noch Böse Menschen – Böse Lieder sowie Mexico, bevor sie sich von Rock-O-Rama trennen konnte. Mexico beinhaltete nur sechs Lieder, um dem Label so wenig Musikmaterial wie möglich zur Verfügung zu stellen.
Ein Schlüsselerlebnis für die Band war das letzte Konzert vor reinem Skinhead-Publikum am 9. November 1985 im KdF-Bunker in Berlin. Die Onkelz spielten kurzfristig für eine andere Band, die ausgefallen war.Die dort vom Publikum gezeigten Hitlergrüße und neonazistische Parolen waren aus der Sicht der Onkelz ein weiterer Grund dafür, sich von der Skinhead-Szene zu verabschieden.
1986 bis 1992: Erste öffentliche Wahrnehmung
Abgesehen von der Indizierung des Albums Der nette Mann im Jahr 1986 wurde es nach dem Ausstieg aus der Skinhead-Szene zunächst ruhig um die Band. Nach einem Benefiz-Konzert für das SOS-Kinderdorf folgte bis 1989 kein weiterer Live-Auftritt. 1987 veröffentlichte die Band mit Onkelz wie wir … ein neues Album über das Label Metal Enterprises, welches die Band nach der Trennung von Rock-O-Rama unter Vertrag nahm. Zu dem Tonträger, der sich bis Ende des Jahres etwa 15.000 Mal verkauft hatte, wurde erstmals eine Rezension in einem bundesweit publizierten Musikmagazin abgedruckt.
1988 wurde das fünfte Album Kneipenterroristen veröffentlicht. Die Tonträger handelten zwar zum Teil noch immer von Alkohol und Gewalt, wurden textlich und musikalisch aber komplexer. Dazu kamen neue Themen wie Götzenverehrung in Falsche Propheten oder psychische Störungen wie Paranoia in Tanz der Teufel bzw. Albträume in Freddy Krüger. Trotz der musikalischen Weiterentwicklung und der langsam zunehmenden Anerkennung innerhalb der Heavy-Metal-Szene bekam die Band intern massive Probleme aufgrund schwerer Schicksalsschläge, zum Beispiel durch den Tod enger Freunde und die Alkohol- und Heroinabhängigkeit des Sängers Kevin Russell.
Das Interesse an den Onkelz wuchs mit den steigenden Verkaufszahlen der Folgealben Es ist soweit, Wir ham’ noch lange nicht genug und Heilige Lieder deutlich. Letzteres erreichte Platz 5 der deutschen Albumcharts und brachte der Band 1995 ihre erste Goldene Schallplatte ein.Im Zuge dieses Erfolgs wurden die Vergangenheit der Onkelz und die Forderung nach einer Namensänderung wiederholt thematisiert.
Als es in den frühen 1990er Jahren zu verschiedenen rassistischen Übergriffen in Deutschland (zum Beispiel die Ausschreitungen von Rostock-Lichtenhagen oder der Mordanschlag von Mölln) kam, wurden die Onkelz häufig im Zusammenhang mit rechter Gewalt erwähnt. Die Gruppe sah sich mit massiver Kritik konfrontiert, die unter anderem dazu führte, dass sich mehrere Radio- und später auch Fernsehsender (MTV und VIVA) weigerten, Onkelz-Lieder zu spielen. Große Verkaufshäuser wie Media Markt, WOM oder Saturn verkauften die Tonträger der Onkelz nicht.Zudem weigerten sich verschiedene Stadtverwaltungen und bekannte Konzertveranstalter wie Marek Lieberberg, David Lieberberg und Axel Schulz, die Band auftreten zu lassen.Mike Hennessey, der 1992 im Billboard über den Erfolg des Albums Heilige Lieder vor dem Hintergrund einer erstarkenden Neonazi-Szene in Deutschland berichtete, beurteilte darin die Erfolgsgeschichte der Band als „äußerst rassistisch.“
Dagegen versuchte das Plattenlabel Metal Enterprises, bei dem die Onkelz unter Vertrag standen, bis sie es 1990 aufgrund der immer größer werdenden rechten Tendenzen verließen, gerade mit der Vergangenheit der Band noch rechtes Publikum anzusprechen und so Gewinn zu machen. 1994 konnte die Band aber erfolgreich eine „Best-of“-Veröffentlichung des Labels mit dem Titel Könige für einen Tag stoppen, da deren Cover aus Sicht der Band und zahlreicher anderer Betrachter „einen nationalistischen Eindruck vermittelte“.
1992 bis 1997: Zwischen Kritik und Erfolg
Logo des B.O.S.C.
Trotz der massiven öffentlichen Kritik waren die Onkelz weiterhin erfolgreich und schafften es 1993 mit ihren beiden veröffentlichten Alben Weiß und Schwarz auf Platz 10 bzw. 12 der deutschen Albumcharts. Mit dem Lied Deutschland im Herbst befand sich auf dem Album Weiß auch ein Titel, mit dem sich die Band gegen die rechtsextreme Szene und deren rassistische Übergriffe positionierte. Weidner äußerte sich dazu in der Zeitschrift Rock Hard:
„Die Vorfälle im letzten Jahr, Rostock, Mölln, und so weiter, sind an uns nicht spurlos vorbeigegangen. ‚Deutschland im Herbst‘ ist unsere Reaktion auf diese Ausschreitungen, und die Wortwahl zeigt deutlich, was wir davon halten: ‚Braune Scheiße‘, das sind diese Chaoten für mich, nicht mehr und nicht weniger.“
1994 wurde der Böhse Onkelz Supporter Club (B.O.S.C.) als offizieller Fanclub der Band gegründet. Dieser war bis zum Jahr 2002 auf 2000 Mitglieder begrenzt. Mit Hilfe des ehemaligen Landtagsabgeordneten der Grünen Michael Schmelich und des Dezernenten für Multikulturelle Angelegenheiten der Stadt Frankfurt Daniel Cohn-Bendit gingen die Onkelz in diesem Jahr erstmals auf eine ausgedehnte Deutschland- und Österreich-Tournee. In dieser Zeit konnte Russell auch erfolgreich seine Abhängigkeit von Heroin und Alkohol bekämpfen, die zu diesem Zeitpunkt für ihn lebensbedrohliche Ausmaße angenommen hatte.Im März 1995 wechselten die Onkelz zum Plattenlabel Virgin Records und waren damit erstmals bei einem Major-Label unter Vertrag. Die Vertragsverhandlungen fanden unter Ausschluss der Öffentlichkeit und unter dem Decknamen Rainbow Projekt statt. Dort brachten sie noch im gleichen Jahr das Album Hier sind die Onkelz heraus, das Platz 5 der deutschen Albumcharts erreichte.
1996 folgte das Album E.I.N.S., auf dem sich mit Enie Tfahcstob rüf Ediona-RAP ein Stück befand, das den zuvor von verschiedenen Journalisten erhobenen Vorwurf versteckter Rückwärtsbotschaften in Liedern der Band scharf kritisierte und als absurd darstellte. Außerdem reagierte die Band mit dem Titel Ihr sollt den Tag nicht vor dem Abend loben auf Äußerungen der beiden Bands Die Ärzte und Die Toten Hosen, welche sich wiederholt kritisch gegenüber den Böhsen Onkelz geäußert hatten, u. a. in dem Lied Schrei nach Liebe von Die Ärzte.
Im September 1997 wurde die vom Autor Edmund Hartsch verfasste offizielle Bandbiografie Böhse Onkelz, Danke für nichts veröffentlicht, die sich bisher über 75.000 Mal verkaufte.
1997 bis 2004: Platz 1 in den Charts
Tour 2004, zweites Konzert in Dortmund
Ende der 1990er Jahre nahmen Media Markt und World of Music die Platten der Gruppe wieder in den Verkauf. Dies und die angewachsene Fangemeinde der Onkelz sorgten 1998 dafür, dass die Band mit dem Album Viva los Tioz zum ersten Mal Platz 1 der deutschen Albumcharts erreichte. Aufgrund des großen Erfolges gab es 1999 erstmals eine Nominierung für den Echo in der Kategorie Rock/Pop: Gruppe des Jahres national, der aber nicht gewonnen wurde.
Nachdem der Vertrag mit dem Plattenlabel Virgin nach drei Studioalben 1998 auslief, gründete die Band ihr eigenes Label Rule 23 Recordings (2004 kurzzeitig Regel 23 Recordings). Virgin übernahm weiterhin den Vertrieb. Das Nachfolgealbum Ein böses Märchen … aus tausend finsteren Nächten aus dem Jahr 2000 erreichte ebenfalls Platz 1 in den deutschen Albumcharts und wurde innerhalb der ersten 48 Stunden nach Verkaufsstart über 300.000 Mal verkauft. Mit dem Album Dopamin, das 2002 erschien, erreichten die Onkelz zum dritten Mal in Folge Platz 1. Des Weiteren wurden die Böhsen Onkelz 2001 und 2003 erneut in der Kategorie Rock/Pop: Gruppe des Jahres national für den Echo nominiert.
In dieser Zeit brachte die Band mehrfach ihre Ablehnung gegenüber politischem Extremismus jeglicher Art zum Ausdruck, nahm an mehreren Rock-gegen-Rechts- sowie Rock-gegen-Gewalt-Konzerten teil und engagierte sich in sozialen Projekten, versuchte aber nicht mit ihren Texten die politische Meinung ihrer Fans maßgeblich zu beeinflussen. Trotzdem sorgte ihre Vergangenheit weiterhin für Kontroversen. Eine Sondersendung MTV Masters über die Band wurde nach deren Meinung verfälscht, woraufhin die Onkelz 2002 die Single Keine Amnestie für MTV veröffentlichten, die in Deutschland den 2. Platz der Charts erreichte. Einen weiteren Höhepunkt erreichte die Kontroverse am 8. August 2003, als die Böhsen Onkelz beim Konzert auf dem EXPO-Gelände in Hannover als Vorgruppe der Rolling Stones auftraten: „German Nazi Punk Band to open for the Rolling Stones“ titelte die amerikanische Boulevardzeitung New York Post in ihrer Ausgabe vom 2. Juni 2003. Im selben Jahr ging die Band unter dem spanischen Pseudonym Los Tioz in Deutschland auf Club-Tour.
2004 bis 2005: Ende der Karriere
Bühne am Lausitzring, 17. Juni 2005
120.000 Besucher beim Konzert.
Bühne mit der Aufschrift: „Danke für alles!“
Am 24. Mai 2004 kündigten die Onkelz ihren Rückzug vom aktiven Musikgeschäft an. Auf der offiziellen Band-Homepage stand:
„[…] Aber – seien wir ehrlich zu uns – das ist die logische Konsequenz aus allem. Aus den vergangenen 24 Jahren, aus dem Keller in Hösbach und der ausverkauften Festhalle in Frankfurt. Die Onkelz hatten nie die Ambition, als Rockeremiten mit ergrautem Haar auf dem Rockolymp anzukommen, sondern wenn mit vollem Elan und nicht schon auf dem absteigenden Ast sitzend. […]“
Nach dem Erscheinen des letzten Studioalbums Adios und dessen Sprung an die deutsche Chartspitze, einem Auftritt am 5. August beim Wacken Open Air und der ausverkauften Tour La Ultima fand am 17. und 18. Juni 2005 ein Abschieds-Open-Air-Festival unter dem Namen Vaya con Tioz (‚Geh mit den Onkelz‘) am EuroSpeedway Lausitz statt.Zum Konzert kamen neben den offiziell 120.000 Fans,die eine Eintrittskarte hatten, noch geschätzte 60.000 weitere Fans, die während der Konzerte auf den Campingplätzen verweilten. Das gaben die Band, der örtliche Konzertveranstalter und die Polizei bekannt.
Anlässlich des Konzertes wurde, in Zusammenarbeit mit der Bierbrauerei Beck’s sowie Michael Meierhofer von der FFW Winhöring, ein eigenes Bier namens BOB (Böhse-Onkelz-Bier) mit speziellem Design in einer Auflage von 250.000 Dosen produziert.
Neben den Onkelz als Headliner spielten am Lausitzring zum Support Motörhead, Machine Head, J.B.O., In Extremo, Psychopunch, Children of Bodom, Pro-Pain, Frei.Wild und weitere Gruppen sowie Onkelz-Coverbands wie die Enkelz oder Kneipenterroristen. Darüber hinaus hatten Bands wie Misfits und Turbonegro zunächst ihr Kommen zugesagt. Aufgrund des öffentlichen Drucks sprangen sie jedoch ab. Auch Marky Ramone sagte wenige Tage vor dem Konzert ab, da ihm in den Vereinigten Staaten mit Boykott gedroht wurde. Da die Onkelz an den beiden Tagen neben vielen anderen Titeln aus den vergangenen 25 Jahren auch ihr indizierte Stück Der nette Mann vom gleichnamigen Debütalbum spielten, führte dies zu einer Anzeige.
Nach den Onkelz
Am 16. Februar 2007 wurde das letzte Konzert unter dem Namen Vaya con Tioz auf vier DVDs veröffentlicht. Ebenso folgte Mitte November desselben Jahres die Neuaufnahme des Albums Onkelz wie wir …. Für Vaya con Tioz erhielt die Band 2008 in der Kategorie Musik-DVD-Produktion (national) nach einigen erfolglosen Nominierungen ihren ersten und einzigen Echo.
Stephan Weidner und Matthias Röhr haben seit dem Ende der Onkelz bereits mehrere Solo- und Live-Alben veröffentlicht.
Auch nach der Auflösung der Band finden deutschlandweit jährlich zahlreiche Veranstaltungen rund um das Thema „Böhse Onkelz“ statt. So findet zum Beispiel seit Sommer 2006 regelmäßig ein Musikfestival mit dem Titel „Größte Onkelz Nacht Deutschlands“ statt, zu dem im Jahr 2012 etwa 20.000 Karten verkauft wurden.
Nach einem ersten Statement im Oktober 2010 auf der Internetseite der Band wandte sich Stephan Weidner im Dezember über einen Beitrag in seinem Blog und Interviews in den Zeitschriften Rock Hard sowie Metal Hammer an die Fans. Er ließ verlauten, dass in Wahrheit die Drogenabhängigkeit des Sängers Kevin Russell der Auslöser für die Trennung gewesen sei, um zu verhindern, dass das Ansehen der Band ernstlichen Schaden nimmt.
Vom 27. Juni bis zum 2. Juli 2011 wurde im Berliner HAU-Theater ein Theaterstück unter der Regie von Tamer Yiğit und Branka Prlic über die Bandgeschichte der Onkelz aufgeführt, das mit Mitteln des Hauptstadtkulturfonds gefördert wurde.
Am 31. August 2012 kam das erste Soloalbum von Peter Schorowsky mit dem Titel Dreck und Seelenbrokat in die Läden.
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