Annie Lennox Biographie Biographie

Annie Lennox, OBE ist eine schottische Sängerin, Songwriterin und Oscar-Preisträgerin. Sie wurde als Sängerin des Pop-Duos Eurythmics bekannt, das in den 1980er Jahren eine Reihe von weltweiten Hits wie Sweet Dreams (Are Made of This), Here Comes the Rain Again und There Must Be an Angel (Playing with My Heart) hatte. Nach der Trennung von Dave Stewart, der anderen Hälfte der Eurythmics, begann Anfang der 1990er Jahre ihre erfolgreiche Solokarriere.
Bereits im Alter von vier Jahren entdeckten Annie Lennox’ Eltern die Begabung ihres einzigen Kindes für Poesie, Musik und Zeichnen. Schon früh lernte Annie Lennox Klavier und Flöte spielen, sang im Chor und nahm Tanzstunden. Mit 17 Jahren zog Annie Lennox von Schottland nach London, um an der Royal Academy of Music klassische Musik mit Schwerpunkt Flöte zu studieren. Kurz vor ihren Abschlussprüfungen brach sie das Studium ab und verdiente fortan mit Gelegenheitsjobs als Kellnerin oder als Aushilfe in Buchhandlungen ihren Lebensunterhalt. Abends zog sie mit verschiedenen Musikern durch die Pubs und Clubs der britischen Hauptstadt, allerdings ohne ein festes Engagement als Sängerin zu erhalten.

Kurzzeitig versuchte sich Annie Lennox zusammen mit Joy Dey als Kabarettistin. Das Duo mit dem Namen Stocking Tops brachte es allerdings auf nur einige mäßig erfolgreiche Auftritte. 1976 lernte Lennox in einem Restaurant, in dem sie als Kellnerin jobbte, Dave Stewart kennen, der sie direkt fragte: „Willst du mich heiraten?“ Die beiden wurden ein Paar und arbeiteten fortan auch musikalisch in der Formation The Catch zusammen, die sich 1978 in The Tourists umbenannte. Diese bestand aus Dave Stewart, Peet Coombes, einem alten Freund von Stewart, und Annie Lennox als Sängerin sowie weiteren Musikern. Die Band hatte mit ihren vom Punk beeinflussten Popsongs einige Erfolge in Großbritannien. Sie veröffentlichte drei Alben und konnte zwei Hitsingles – So Good to Be Back Home Again und das Dusty-Springfield-Cover I Only Want to Be with You – in den britischen Singlecharts verbuchen. Allerdings trennte sich die Band aufgrund musikalischer Differenzen und der Probleme, die sie mit ihrer Plattenfirma hatte.

Stewart und Lennox, obwohl privat nicht mehr liiert, arbeiteten weiter musikalisch zusammen und veröffentlichten als Eurythmics 1981 ihre erste Platte. Das erste Eurythmics-Album In the Garden (1981) und die daraus ausgekoppelten Singles waren kommerziell nicht erfolgreich. Erst mit Sweet Dreams (Are Made of This) gelang Stewart und Lennox 1983 der weltweite Durchbruch. Weitere Hits wie Love Is a Stranger, Who’s That Girl?, Here Comes the Rain Again, Sexcrime (Nineteen Eighty-Four) (aus dem Film 1984), There Must Be an Angel (Playing with My Heart) oder Sisters Are Doing It for Themselves im Duett mit Aretha Franklin folgten und prägten den Sound der 80er Jahre mit. Weltweit konnten die Eurythmics 80 Millionen Tonträger absetzen.

Während der introvertierte Stewart sich vor allem in der Anfangsphase der Eurythmics oftmals in den Hintergrund stellte, stilisierte sich Lennox als androgynes Wesen mit raspelkurzem, karottenrotem Haar in strenger Männerkleidung, das mit Gender-Rollen spielte. Später zeigte sie sich auch betont weiblich, beispielsweise als Vamp mit platinblonder Perücke.

Gegen Ende der 80er Jahre gingen Stewart und Lennox auch musikalisch oftmals getrennte Wege. So wurde Stewart, den es vermehrt ins Rampenlicht zog, als Produzent für andere Künstler tätig, während Annie Lennox sich immer mehr ins Privatleben zurückzog. Allerdings schob sie auch ihre Solokarriere an und veröffentlichte 1988 zusammen mit Al Green das Stück Put a Little Love in Your Heart – ein Beitrag zum Film Die Geister, die ich rief. Nachdem das Eurythmics-Album Savage (1987) schon nicht mehr an frühere Erfolge anknüpfen konnte, war dann We Too Are One (1989) auch das letzte gemeinsame Werk des Duos, dem 1991 eine Greatest-Hits-Sammlung folgte.

Erst 1999 nahm sie mit Dave Stewart ein weiteres Eurythmics-Album, Peace, auf. Dem Album und der Single I Saved the World Today folgte die weltweite 'Peacetour', deren Einnahmen an Greenpeace und Amnesty International gingen. Im November 2005 veröffentlichten Stewart und Lennox mit Ultimate Collection eine zweite Best-of-Platte der Eurythmics. Diese enthält neben den größten Hits auch zwei neue Titel, darunter die Singleauskopplung I've Got a Life.

Am 9. Februar 2014 trat Lennox gemeinsam mit Stewart bei dem Tribute-Konzert The Night That Changed America: A Grammy Salute to The Beatles mit dem Beatles-Song The Fool on the Hill in Los Angeles auf.

Mit der Veröffentlichung von Diva (1992) gelang Lennox ein weltweiter Erfolg als Solokünstlerin. Das von Kritikern hochgelobte Album enthielt zahlreiche Hits, darunter Why und Walking on Broken Glass (beide 1992). Die fünfte Singleauskopplung aus Diva, ein Remix des Albumtracks Little Bird (2003), enthielt Lovesong for a Vampire – ein Song aus dem Soundtrack zu Francis Ford Coppolas Film Bram Stoker’s Dracula. 1993 wurde Annie Lennox mit einem BRIT Award für Diva in den Kategorien Bestes britisches Album und Beste britische Solokünstlerin geehrt.

Lennox’ zweites Soloalbum Medusa (1995) ist eine Sammlung von Coverversionen ihrer persönlichen Lieblingslieder von Künstlern wie Petula Clark, Paul Simon oder Procol Harum. Es enthielt unter anderem die britische Hitsingle No More ‘I Love You’s’ sowie eine Neuauflage des Klassikers A Whiter Shade of Pale. Zu der Zeit erschien auch der Soundtrack zum Kinofilm Apollo 13, dem sie ihre Stimme lieh.

2003 veröffentlichte Annie Lennox mit Bare ein neues Album, aus dem es in Europa keine Singleauskopplungen gab – Remixe von Pavement Cracks (2003), 1000 Beautiful Things und Wonderful (beide 2004) schafften jeweils den Sprung auf Platz 1 der US Dance-Charts. Nach Erscheinen von Bare ging Annie Lennox 2003 zum ersten Mal solo auf Tour; 2004 absolvierte sie gemeinsam mit Sting eine erfolgreiche Tour durch die USA.

Für den dritten Teil der Herr der Ringe-Filmtrilogie, Die Rückkehr des Königs, steuerte Annie Lennox den von Howard Shore komponierten und Fran Walsh geschriebenen Titelsong Into the West bei. Der Song wurde sowohl mit einem Golden Globe als auch mit dem Oscar für den besten Filmsong ausgezeichnet.

Am 2. Juli 2005 trat Annie Lennox zusammen mit vielen anderen Stars bei Live 8 im Londoner Hyde Park auf. Die Sängerin ist ebenso wie Sting, Carlos Santana und andere namhafte Künstler auf dem im September 2005 erschienenen Album Possibilities des Jazz-Musikers Herbie Hancock als Gastmusiker zu hören. Lennox’ Song Hush Hush Hush, eine Paula-Cole-Coverversion, wurde von der Kritik als Höhepunkt des Albums gefeiert.

Am 28. September 2007 erschien ihr Soloalbum Songs of Mass Destruction. Bei dem feministisch motivierten Titel Sing sind einige der bekanntesten Sängerinnen der Welt zu hören: Madonna, Melissa Etheridge, Céline Dion, Sugababes, Dido, Anastacia, Gladys Knight, K. D. Lang, Pink, Angelique Kidjo, Bonnie Raitt, Shakira, Sarah McLachlan, Fergie, Beverley Knight, Faith Hill, Martha Wainwright, Joss Stone, KT Tunstall, Shingai Shoniwa, Beth Gibbons, Isobel Campbell und Beth Orton.

Im April 2008 stieg der Song Many Rivers to Cross, den Annie Lennox bei American Idol Gives Back gesungen hat, auf Platz 80 in die US-Single-Charts ein – allein durch die zahlreichen Downloads bei iTunes. Gleichfalls im Jahre 2008 arbeitete sie mit Till Brönner zusammen. Auf dessen Album Rio war sie als Gastmusikerin mit Milton Nascimento in dem Song Mistérios (Mysteries) zu hören.

2009 wurde Lennox’ erstes Greatest-Hits-Album veröffentlicht, The Annie Lennox Collection. Neben Material aus Lennox’ bisheriger Solokarriere enthält es drei Coverversionen: A Whiter Shade of Pale von Procol Harum, Shining Light von Ash und Closer Now von Keane. Mit The Annie Lennox Collection kehrte Annie Lennox zu den Höhepunkten ihres Erfolgs zurück. In Großbritannien war das Best-of-Album mehrere Wochen in den Top 10, in Italien gab es Gold. Lennox promotete ihr Album in zahlreichen TV-Shows und auf mehreren Festivals auf der ganzen Welt. 2009 nahm Lennox ein Duett mit dem britischen Musiker David Gray auf, welches Full Steam heißt.
Quelle: wikipedia.org
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